Deutschen Urlauber aus fahrendem Auto geworfen: Oberster Gerichtshof bestätigt Mordurteil

Die Verteidigung der beiden zu langjährigen Haftstrafen verurteilen Spanier hatte Einspruch eingelegt. Tim V. war nach der Tat von einem nachfahrenden Auto tödlich überrollt worden.

Die beiden Beschuldigten während des Prozesses vor Gericht. | M. À. Cañellas

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Der Oberste Gerichtshof der Balearen (TSJB) hat am Dienstag das Urteil gegen zwei Männer wegen Totschlags an einem deutschen Touristen rechtskräftig bestätigt. Damit sind die Rechtsmittel der Verteidigung gegen das Urteil ausgeschöpft. Im vergangenen Dezember hatte ein Gericht auf Mallorca die beiden Angeklagten schuldig gesprochen und Haftstrafen von 12,5 und 15 Jahren verhängt.

Zur Erinnerung: Die Tat ereignete sich am 8. Oktober 2022 in der Nähe der Urlaubermeile Playa de Palma. Die beiden beschuldigten Spanier hatten den deutschen Touristen Tim V. zunächst in ihrem Fahrzeug entführt. Kurz darauf warfen sie ihn während der Fahrt auf die Autobahn MA-19 in Richtung Palma.

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Wie das Gericht in seiner Begründung betonte, handelten die Männer mit Vorsatz. „Beide Angeklagten waren sich bewusst, dass sie den Touristen durch ihr Handeln in Lebensgefahr brachten", hieß es in der Urteilsbegründung. Weil die Tat überdies zu nächtlicher Stunde begangen wurde, habe sich die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls massiv erhöht. Tim V. wurde von einem nachfahrenden Fahrzeug schließlich tödlich überrollt.

Die Verteidigung der beiden Verurteilten hatte zuvor versucht, das Urteil anzufechten und warf der Richterin Befangenheit vor. Diese Einwände wurden vom Gerichtshof jetzt jedoch deutlich zurückgewiesen. Die Richter stellten klar, dass die Richterin „in keiner Weise negativ auf die Angeklagten eingewirkt" habe.

Das Urteil ist nun rechtskräftig.