Das Landgericht Palma verurteilte 14 Männer der Gruppe am Mittwoch zu Haftstrafen. | Ultima Hora

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Das Landgericht Palma de Mallorca hat 17 von 24 Angeklagten verurteilt, die im November 2021 einen Flug nach Spanien durch einen inszenierten Notfall gestoppt und zu einer Notlandung gezwungen hatten. Die Gruppe, so geht aus den Gerichtsunterlagen hervor, hatte zuvor auf Facebook einen Plan ausgeheckt, um illegal ins Land zu gelangen.

Die Angeklagten akzeptierten am Mittwoch Haftstrafen von 14 Monaten wegen Störung des Luftverkehrs und Nötigung. Der Vorwurf der Aufruhr wurde nach einer Gesetzesänderung im Zusammenhang mit dem katalanischen Unabhängigkeitsprozess fallengelassen. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich fünf Jahre Haft gefordert.

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Der Vorfall ereignete sich am 5. November 2021, als einer der Passagiere wie abgesprochen einen Diabetesanfall vorspielte. Der Pilot des Flugzeugs entschied sich für eine umgehende Notlandung auf Mallorca. Nach der Landung versuchte die Gruppe, eigenhändig die Türen des Flugzeugs zu öffnen, woraufhin es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der Crew kam.

Die ausnahmslos aus dem Maghreb stammenden Männer erreichten schließlich ihr Ziel und flüchteten über das Rollfeld. Der Betrieb des Flughafens wurde dadurch massiv gestört: 14 Flüge mussten umgeleitet und 19 gestrichen werden, in 48 Fällen kam es zu Verzögerungen.

Sieben der insgesamt 24 Beschuldigten sind nach Angaben der Zeitung weiter justizflüchtig. Ein Gericht hat gegen sie Haftbefehle erlassen. Die verhängten Haftstrafen gelten bereits als verbüßt, da die Angeklagten die Zeit in Untersuchungshaft angerechnet bekamen. Zusätzlich müssen sie Geldstrafen zwischen 160 und 1000 Euro zahlen. Eine Abschiebung wurde zunächst nicht eingeleitet.