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Marratxí und Mancor de la Vall, zwei Gemeinden auf Mallorca, haben beschlossen, gegen das wachsende Problem des sogenannten "Mülltourismus" vorzugehen. Da es auf der Insel nicht üblich ist, dass Haushalte eigene Mülltonnen haben, stehen den Anwohnern in ihren Heimatgemeinden Abfallsammelstellen zur Verfügung, um ihren Abfall zu entsorgen.

Doch wenn Bürger aus anderen Ortschaften diese Sammelstellen nutzen, führt dies häufig zu überfüllten Containern und unschönen Müllhaufen auf und neben den Straßen. Hinzu kommt oft die illegale Ablagerung von Sperrmüll – ein Problem, das den Einwohnern zunehmend stinkt.

Umweltsündern drohen nun empfindliche Geldstrafen

Laut der Zeitung "Ultima Hora" hat die Gemeindeverwaltung von Marratxí gemeinsam mit der Lokalpolizei Maßnahmen ergriffen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die "Policía Local" überwacht nun verstärkt die öffentlichen Müllcontainer an den sogenannten "puntos verdes". Besonders beliebte Stellen an den Straßenrändern, wo ebenfalls oft unerlaubt Müllsäcke und sogar umweltschädlicher Schrott entsorgt werden, stehen im Fokus der Kontrollen.

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Nach nur zwei Wochen intensiver Polizeipräsenz wurden bereits 16 Bußgelder verhängt – in einigen Fällen bis zu 2000 Euro. Manuel Martínez, der Umweltbeauftragte der Gemeinde Marratxí, betonte, dass es bei den Strafen nicht um bloße Repression gehe. Vielmehr wolle man die Bürger über die Folgen ihres Handelns aufklären und sie für das Müllproblem sensibilisieren. Ziel sei es, umweltschädigendes Verhalten zu verhindern und den Betroffenen alternative

Entsorgungsmöglichkeiten aufzuzeigen

Die Initiative startete in den Ortsteilen Es Figueral und Pòrtol. Mateu Canyelles, ein Beamter der Umweltabteilung der Lokalpolizei, kündigte an, dass die Kontrollen in den kommenden Monaten ausgeweitet und intensiviert würden, um auch andere Teile der Gemeinde besser abzudecken.

Auch die Gemeinde Mancor de la Vall hat eine ähnliche Kampagne ins Leben gerufen. Dort wird seit Kurzem ebenfalls die Müllentsorgung strenger überwacht, und Bußgelder von bis zu 2000 Euro wurden bereits verhängt. Das Hauptproblem in Mancor besteht darin, dass viele Bürger ihre Haushaltsabfälle in öffentlichen Mülleimern im Stadtzentrum entsorgen – was diese schnell überlastet. Außerdem bemängelt die Ortsverwaltung die falsche Mülltrennung und die unsachgemäße Entsorgung von Tierkot.

Bürgermeister Pep Frontera erklärte, dass die Maßnahmen darauf abzielen, die Bürger zur Einhaltung der Regeln zu erziehen und sie davon abzuhalten, sich unsolidarisch und unzivilisiert zu verhalten. Obwohl sich die Mehrheit der Menschen an die Vorschriften halte, betonte er, dass er eine strikte Nulltoleranzpolitik verfolge.