Verzweiflung und Ärger haben sich am vergangenen Montag bei den Bewohnern von Colònia Sant Jordi breitgemacht. Unerträglich stinkende Müllberge und Gerümpel türmten sich vor den Abfallcontainern. Die Situation war derart prekär, dass das Rathaus umgehend handelte und noch in derselben Nacht die Feuerwehr mit der Beseitigung des Mülls beauftragte.
Laut Berichten der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" herrschte in dem zur Gemeinde Ses Salines gehörenden Badeort nicht nur Gestank, sondern die Bewohner fürchteten auch um ihre Gesundheit. Neben den negativen Auswirkungen auf die Atemwege durch den Verwesungsprozess, lockten die Essensreste im Müll Unmengen an Ungeziefer wie Kakerlaken an, die Krankheiten übertragen können.
Selbst diejenigen, die ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen wollten, sahen sich gezwungen, ihre Abfälle neben den überquellenden Containern abzustellen, da der Zugang zu den Tonnen versperrt war. "Wir setzen alles daran, dass sich eine solche Situation nicht wiederholt", versichert die Stadtverwaltung.
Allerdings ist dies offenbar nicht das erste Mal, dass das Müllabfuhrunternehmen seinen Pflichten nicht nachkommt und den Müll einfach stehen lässt. In der Vergangenheit musste die Stadt bereits 10.000 Euro Strafe wegen solcher Missstände zahlen.
Bernat Roig, Sprecher der oppositionellen Sozialisten im Gemeinderat, sieht die Ursache des Debakels jedoch woanders. Seiner Meinung nach eskalierte die Situation erst nach der Einführung der Müllabholung von Haus zu Haus. Die neue Regelung sei zu schnell und unvorbereitet umgesetzt worden. Die Bewohner seien nicht ausreichend informiert gewesen und hätten weiterhin die öffentlichen Entsorgungsstationen, die "Punto Verdes", genutzt, anstatt den Müll vor die Tür zu stellen.
2 Kommentare
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Wie schön wäre es, wenn es wenn es einen Werkstoffhof hier geben würde. Jeder kann seinen Müll dort hin bringen, Metall, Möbel, Elektronik, Plastik, Dosen, Batterien usw. Öffnungszeiten z.B. 2x die Woche, wo auch geschulte Mitarbeiter, den Kunden helfen, wo sie die einzelnen Sachen einwerfen können. Wie schön wäre es durch die Natur zu wandern und man würde nicht mehr so viel Müll sehen. Die Gemeinden sollten verpflichtet werden, wenn sie Müllgebühren verlangen, das man den Menschen auch die Möglichkeiten zur richtigen Entsorgung gibt. Es reicht nicht aus, diverse Container aufzustellen, meist an Orten, wo jeder geradezu jeden Müll/Bauschutt/tote Tiere uvm. abladen kann und keinen kümmert es. Videoüberwachung mit empfindlichen Strafen wäre eine Prävension. Wenn die Gemeinde sich nicht in der Pflicht sieht, wie soll es der einzelne Bürger tun? Umweltschutzstunden im Kindergarten und der Schule sollte ebenso ein Pflichtprogramm sein.
Müll ist immer noch ein Problem? Warum? Habe vor ein paar Monaten selbst mein Grundstück aufgeräumt und musste feststellen, das es nicht einmal möglich ist z.B. alte Matratzen abholen zu lassen, das würde Monate dauern. Da braucht man sich nicht wundern dass die Menschen alles irgendwo in der Botanik entsorgen. Mein Gärtner hat mir sämtliche grössere Sachen mit dem Auto zum Punt Verd gebracht. Ganz ehrlich, wir bezahlen alle für Müll, warum funktioniert dieser Service der Gemeinden nicht?