Archivbild der Verbrennungsanlage Son Reus. Klein: Agustina Rubini. | Archiv

TW
0

Seit knapp einer Woche durchsuchen Beamte der Nationalpolizei von Mallorca die Müllaufbereitungsanlage von Son Reus systematisch nach Hinweisen auf den Verbleib von Agostina Rubini, einer jungen Frau, die am Mittwoch, 2. Oktober, spurlos verschwand. Agostina wurde zuletzt gesehen, nachdem sie sich mit Freunden in den beliebten Ausgehvierteln am Paseo Marítimo und in Santa Catalina in Palma verabredet hatte. Am Abend ihres Verschwindens schickte sie gegen 19 Uhr, während sie noch im Unterricht war, eine WhatsApp-Nachricht an ihre Mutter und machte später ein Selfie in der Toilette eines Lokals. Danach verliert sich ihre Spur.

Die Ermittlungen der Polizei begannen sofort nach dem Verschwinden. In den ersten Tagen wurden alle Personen, die Agostina an dem Abend gesehen hatten, befragt. Zudem wertete die Polizei Mobiltelefone und Aufzeichnungen von Überwachungskameras aus, um ihren Bewegungen nachzugehen. „Wir hatten ganz normale Gespräche. Sie sagte, sie wollte etwas trinken gehen, und wir sprachen über das Wetter, nichts deutete auf etwas Ungewöhnliches hin", berichtete Agostinas Mutter.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen hat die Mordkommission die Theorie aufgestellt, dass sich Hinweise auf Agostinas Verbleib in der Müllverbrennungsanlage von Son Reus befinden könnten. Diese Hypothese führte zur intensiven Durchsuchung der Müllbestände vor Ort, bisher allerdings ohne Ergebnis.

Ähnliche Nachrichten

Verbindungen zum Fall Malén Ortiz

Kurios: Agostina Rubini stand in enger Verbindung zu einem weiteren ungelösten Vermisstenfall: dem von Malén Ortiz Rodríguez. Beide Frauen kannten sich aus ihrer Schulzeit in Calvià und ihr Eltern stammen aus Argentinien. Malén verschwand vor elf Jahren in Son Ferrer. „Meine Tochter Malén war gut mit Agostinas Schwester befreundet, und so hatte auch sie Kontakt zu Agostina, obwohl sie etwas älter war“, erklärte die Mutter von Malén Ortiz.

Agostina soll in den vergangenen Jahren an mehreren Kundgebungen teilgenommen haben, die auf den Fall Malén aufmerksam machen wollten. Trotz der Bemühungen der Guardia Civil, die den Fall Malén seit Jahren verfolgt, gibt es auch in diesem Fall bislang keine greifbaren Ergebnisse. Die Ermittler haben zahlreiche Personen verhört und umfassende Untersuchungen durchgeführt, doch der Verbleib der jungen Frau bleibt ungeklärt.

Wer war Malén Ortiz?

Malén Ortiz Rodríguez verschwand am 2. Dezember 2013 spurlos im Alter von 15 Jahren. Sie war auf dem Weg, um ihren Freund in Magaluf zu treffen, als sie zuletzt in Son Ferrer, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Palma, gesehen wurde. Der Fall erregte landesweite Aufmerksamkeit und führte zu großangelegten Suchaktionen der Guardia Civil sowie intensiven Ermittlungen, die jedoch bis heute ohne Ergebnis geblieben sind. Maléns Verschwinden bleibt eines der rätselhaftesten und tragischsten ungelösten Fälle der letzten Jahre auf den Balearen.