Marode Wasserleitungen führen dazu, dass in manchen Orten Mallorcas mehr als die Hälfte des kostbaren Guts im Erdreich versickert. | Ultima Hora

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Angesichts chronisch niedriger Wasserstände in den Reservoirs auf Mallorca, rückt das Wassermanagement zunehmend in den Mittelpunkt der Politik. Ein Blick auf Zahlen, die das balearische Ministerium für Meer und Wasserwirtschaft am Donnerstag vorlegte, gibt den Blick auf die herrschenden Missstände in der Infrastruktur frei.

In der Landeshauptstadt Palma, beruft sich die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" auf die Studie, gingen jährlich mehr als acht Millionen Liter Trinkwasser durch Lecks im Verteilungsnetz verloren. Diese Menge an kostbarem Nass könnte den Jahresbedarf von mehr als 123.000 Menschen decken.

Immerhin, laut den aktuellen Daten des Ministeriums hat sich die Situation in den letzten zwei Jahrzehnten leicht verbessert. Demnach sank der Wasserverlust in der Inselmetropole von 26,36 Prozent im Jahr 1999 auf 21,06 Prozent im Jahr 2023. Trotz dieses Fortschritts bleibe die Lage kritisch. Experten warnen, dass ohne weitere Maßnahmen die zulässigen Verlustgrenzen bis 2027 überschritten werden könnten.

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Die Problematik des im Erdreich versickernden Trinkwassers betrifft nicht nur Palma. Im balearischen Vergleich liegt die Hauptstadt auf Platz 34 der Gemeinden mit dem höchsten Wasserverlust. Besonders alarmierend ist die Situation in Campos, wo fast 70 Prozent des Wassers auf dem Weg in die Haushalte verloren geht. In vier Gemeinden Mallorcas versickert mehr als die Hälfte des gelieferten Wassers ungenutzt, ist dem Bericht des Ministeriums zu entnehmen.

Mitarbeiter der Regionalregierung überwachen die Situation mittlerweile genau. Das führte dazu, dass in den vergangenen Jahren viele Kommunen ihre Wassernetze modernisierten und undichte Stellen im Leitungsnetz schlossen. Die Fortschritte lassen sich anhand der Differenz zwischen geliefertem und abgerechnetem Wasser messen. Kommunen wie Sant Joan, Alcúdia und Pollença senkten ihre Verluste mittlerweile auf Werte um fünf Prozent.

Gleichzeitig kündigte am Donnerstag der Inselrat von Mallorca ein umfangreiches Förderprogramm zur Verbesserung der Wasserversorgung an. Insgesamt 19,3 Millionen Euro sollen in die Instandhaltung, Aufbereitung und den Ausbau des Wassernetzes fließen.

Laut Pilar Amate, zuständige Dezernentin für wirtschaftliche Entwicklung, können Gemeinden je nach Größe und Struktur zwischen 170.000 und 582.345 Euro an Zuschüssen beantragen. Pro Kommune seien maximal zwei Projekte förderfähig.