Der spanischen Nationalpolizei ist auf Mallorca ein bedeutender Schlag gegen den Handel mit gefälschten Waren gelungen. Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, wurden in einer groß angelegten Operation die mutmaßlichen Hauptverantwortlichen eines Fälscherrings festgenommen. Den Verdächtigen, zwei Männern und einer Frau, wird unter anderem der Verstoß gegen gewerbliche Schutzrechte vorgeworfen.
Nach Angaben der Behörden begannen die Ermittlungen Anfang August. Zunächst konzentrierten sich die Beamten auf Einzelhändler, die gefälschte Produkte zum Verkauf in ihren Geschäften erwarben. In der zweiten Phase beschlagnahmten sie über zwei Tonnen gefälschter Waren, die über einen Paketdienst verschickt worden waren.
Die kriminelle Organisation hatte offenbar ihre Methoden verfeinert, um der Strafverfolgung zu entgehen. Statt große Lager zu nutzen, setzten die Täter auf Paketdienste zur Verteilung der Waren. Laut Ermittlern bezog der mutmaßliche Fälscherring die Produkte von einem großen europäischen Importeur. Diese Taktik habe die Identifizierung und Verfolgung der illegalen Sendungen erheblich erschwert.
Um ihre Spuren zu verwischen, nutzten die Verdächtigen zahlreiche Identitäten, darunter angeblich auch gefälschte Dokumente und Namen Minderjähriger. Die Waren wurden an verschiedene Adressen geliefert, mit dem Ziel, eine Verbindung zu den kriminellen Gruppen zu verschleiern. Trotz der ausgefeilten Methoden gelang es den Ermittlern nachzuweisen, dass eine der Festgenommenen Pakete an verschiedenen Orten abholte und die Waren an Straßenhändler verteilte.
Die beiden anderen Verdächtigen sollen Identitäten von Personen aus ihrem afrikanischem Herkunftsland genutzt haben, um Pakete an verschiedenen Abholpunkten in Empfang zu nehmen. Anschließend verteilten sie die Waren mit gemieteten Luxusfahrzeugen an Geschäfte zwischen El Arenal (Llucmajor) und dem Inselosten um Can Picafort.
Die Ermittlungen dauern an, weitere Festnahmen werden in den kommenden Tagen erwartet. Die Operation unterstreicht die Herausforderungen, denen Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen den Handel mit Fälschungen gegenüberstehen.
Die Polizei hat bisher keine weiteren Details zu den Verdächtigen oder dem Umfang des Fälscherrings veröffentlicht. Experten schätzen jedoch, dass der Handel mit gefälschten Waren auf Mallorca jährlich einen Millionenschaden verursacht.
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