Polizeieinsätze gehören in Palmas Stadtviertel Son Gotleu fast zur Tagesordnung. | Miquel À. Cañellas

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Am Dienstagnachmittag ist es im Problemviertel Son Gotleu in Mallorcas Inselmetropole Palma zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen rund 20 Personen algerischer und marokkanischer Herkunft. Laut Berichten der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" eskalierte ein Streit zwischen einer algerischen Frau und mehreren Marokkanern, an dem sich schließlich auch Familienangehörige und Freunde der beiden Parteien beteiligten.

Der Konflikt geriet schnell außer Kontrolle, als die Beteiligten Stöcke, Eisenstangen, Ketten und andere Schlagwerkzeuge einsetzten. In der anschließenden Schlägerei wurden mehrere Personen verletzt. Die Polizei griff rasch ein und nahm insgesamt sechs Personen, je drei aus jeder Gruppe, fest.

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Behördenangaben zufolge waren an der Auseinandersetzung ausschließlich Personen aus den Maghreb-Staaten Algerien und Marokko beteiligt. Die Frau, die den Streit offenbar vom Zaun gebrochen hatte, wurde ebenfalls festgenommen. Die staatlichen Sicherheitskräfte zeigen in dem sozialen Brennpunkt Son Gotleu seit Monaten erhöhte Präsenz, um ein Wiederaufflammen der Gewalt zwischen verschiedenen Migrantengruppen zu verhindern.

Die Vorfälle in Son Gotleu verdeutlichen einmal mehr die schwelenden sozialen Spannungen in dem Viertel. Rivalitäten und Kriminalitätsvorwürfe zwischen jungen Algeriern, Marokkanern, Gitanos und Schwarzafrikanern haben hier in jüngster Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt. Die Behörden sind seither bemüht, den sozialen Frieden in dem Problemgebiet zu wahren.

Das Son Gotleu-Viertel grenzt im Osten Palmas an die Ringautobahn. Das Stadtgebiet wird von Mehrfamilienhäusern beherrscht, die seit vielen Jahren eine erbärmliche Kulisse für die sozialen Spannungen darstellen. In dem Viertel leben neben Gitano-Clans zahlreiche Migranten aus Afrika und Lateinamerika.