Beamten der Nationalpolizei bei einer der Festnahmen im Zug der Ermittlungen gegen den Rauschgiftring im vergangenen Jahr | Alejandro Sepúlveda

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In einem der größten Drogenprozesse, die Mallorca je erlebt hat, fordert die Staatsanwaltschaft insgesamt 442 Jahre Haft für 51 mutmaßliche Mitglieder eines hochprofessionellen Drogenrings. Die Bande, die im Rahmen der aufwendigen Operation "Fade-Tucman" zerschlagen wurde, hatte ein ausgeklügeltes Netzwerk aufgebaut, um tonnenweise Kokain von Südamerika nach Mallorca zu schmuggeln und zu vertreiben.

Die Ermittlungen, die im Oktober letzten Jahres ihren Höhepunkt erreichten, waren von beispielloser Dimension. Mehr als 600 Beamte von Nationalpolizei und Guardia Civil führten 70 Hausdurchsuchungen in Palma, Katalonien und Valencia durch, um die weit verzweigte Organisation zu zerschlagen. Die aufwendige Aktion führte zur Beschlagnahme von über 1500 Kilogramm hochreinem Kokain, was den enormen Umfang des illegalen Geschäfts deutlich macht.

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Die Drogenhändler nutzten eine perfide Masche: Sie versteckten die Drogen in scheinbar harmlosen Lastwagenladungen und transportierten sie über die Insel. Ein zentraler Umschlagplatz war ein unscheinbares Lagerhaus im Gewerbegebiet Polígono de Marratxí, das als Drehscheibe für den weiteren Vertrieb diente. Neben diesem zentralen Lager spielten auch mehrere Verkaufsstellen in Palma Gitano-Siedlung Son Banya eine wichtige Rolle im Vertriebsnetz der Bande. Unter den Angeklagten befinden sich Einwohner des Ghettos, das seit etlichen Jahren als eine der größten Verkaufsstellen für Rauschgift auf der Insel zählt.

Die Bande operierte an drei Orten: auf Mallorca, wo der Transport organisiert wurde, sowie in Barcelona und Valencia, wo die Drogen angekauft wurden. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor allem Verbrechen gegen die öffentliche Gesundheit und kriminelle Vereinigung vor. Die Anklagebehörde geht von einer hochgradig strukturierten Organisation aus, in der jeder einzelne Beteiligte eine klar definierte Rolle hatte.

Die Rädelsführer sollen zu elf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt werden, die meisten anderen Angeklagten zu mehr als zehn Jahren. Zudem fordert die Staatsanwaltschaft Geldstrafen von bis zu drei Millionen Euro. Die Strafmaßstäbe spiegeln die Schwere der Straftaten und die enorme kriminelle Energie der Bande wider.