Die große Verteilerhalle im Airport von Barcelona dient als Vorbild für den Umbau des Flughafens Palma. . | iStockphoto.com/venakr

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Der Flughafen von Palma de Mallorca wird derzeit in großem Stil umgebaut – und wird ab 2026 für Einheimische, Residenten und Urlauber kaum noch wiederzuerkennen sein. Unter anderem soll das oberste Stockwerk des Hauptterminals, in welchem sich derzeit die Sicherheitskontrollen befinden, grundlegend umgebaut und die Zugangswege zu den einzelnen Abflugbereichen deutlich verbreitert werden.

Das Herzstück des „neuen” Airports wird allerdings ein Stockwerk tiefer liegen. Die Sicherheitskontrolle wird in Zukunft im selben Stockwerk wie der Check-in stattfinden. Heißt: Wer seinen Koffer an einem der Check-in-Schalter abgibt, kann von dort direkt eine der 44 Kontrollstellen passieren, die dort entstehen sollen. An keinem anderen Flughafen in Europa gibt es einen größeren Scanner-Bereich. In Palma wird dieser 220 auf 70 Meter messen.

„Die Tatsache, dass es einen einzigen Kontrollbereich geben wird, verschafft uns mehr Flexibilität, da Verkehrsspitzen effizienter bewältigt werden können”, erklärt Flughafenmanager Tomas Melgar und fügt hinzu, dass die neuen Sicherheitsschleusen mit der modernsten Technologie ausgestattet sein werden, was den gesamten Prozess beschleunigen soll. Neue Geräte werden es auch möglich machen, dass Flüssigkeiten und Computer nicht mehr aus dem Handgepäck herausgenommen werden müssen. „Das ist ein großer Schritt nach vorn”, sagt Melgar.

Ebenfalls erhöht wird im Check-in-Bereich die Zahl der Schalter. Ab November wird dieser Teil des Terminals von zwölf Reihen mit je 16 Schaltern auf 14 Reihen mit je 18 Schaltern erweitert. Statt an 192 Desks können Passagiere ihre Koffer dann an 252 Schaltern abgeben.

Wichtigste Neuerung: Nach der Sicherheitsschleuse werden Mallorca-Reisende dann in eine große Halle gelangen, in der es Geschäfte, Cafés und Restaurants geben wird. Als Vorbild dient hier das Terminal 1 des Flughafens Barcelona. Dort gelangen Passagiere nach der Sicherheitskontrolle über Roll-treppen in einen großzügig angelegten Verteilerbereich, von wo aus es in die unterschiedlichen Module mit den Flugsteigen geht.

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Bisher werden Reisende auf Mallorca nach der Sicherheitskontrolle in einem vergleichsweise engen Bereich auf die vier Module A, B, C und D verteilt. Vom Modul A starten Nicht-Schengen-Flüge, vom Modul B die Verbindungen nach Ibiza und Menorca und von den Modulen C und D innerspanische und Schengen-Flüge. In Zukunft kommen Passagiere, bevor sie den Weg in ihr Modul antreten, also wie in Barcelona in den Genuss eines Shopping- und Gastro-Erlebnisses.

Der Flughafen von Palma wird – auch in anderen Teilen – seit Monaten aus- beziehungsweise umgebaut. Bereits zur Hälfte fertiggestellt sind die Erweiterungen der beiden Module A und D, die sich Aena rund 250 Millionen Euro kosten lässt. Im Modul A entsteht eine neue, hocheffiziente Passkontrolle für Nicht-Schengen-Passagiere sowie fünf neue Boarding-Gates mit Fluggastbrücken, im Modul D werden es drei entsprechende Gates sein. Und: Der Fußweg vom Modul D in den Hauptterminal soll durch neue Durchbrüche deutlich verkürzt werden.

Bei den Arbeiten – sowohl im Hauptterminal als auch in den einzelnen Modulen – handelt es sich um den größten Flughafenumbau auf Mallorca seit dem Bau des Terminals vor 27 Jahren. Zwar wird am Flughafen jeden Winter gewerkelt, geschraubt und gebohrt – vergangenes Jahr zum Beispiel wurden der Vorplatz und der Busbahnhof erneuert – allerdings bisher nicht in diesem Ausmaß.

Das ruft natürlich auch Kritiker auf den Plan. Umweltschützer und Anwohner werfen Aena seit Jahren vor, die Kapazitäten des Flughafens „durch die Hintertür” unbemerkt zu steigern. Vonseiten des Flughafens allerdings beteuert man, die Umbauten sollen den Airport effizienter und nutzerfreundlicher machen, wachsen solle er aber nicht.

Der Flughafen von Palma hat im vergangenen Jahr erstmals die Marke von 30 Millionen abgefertigten Passagieren überschritten. Er ist damit der drittgrößte Airport in Spanien (nach Barcelona und Madrid) und gehört zu den 15 größten Flughäfen der Europäischen Union, vergleichbar etwa mit Düsseldorf, Zürich, Wien oder Paris-Orly.