Der Angeklagte wurde in der Vía Alemania vor Gericht gestellt und anschließend inhaftiert. | Jaume Morey

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Die Guardia Civil hat auf Mallorca einen 49-jährigen Mann festgenommen, dem Menschenhandel zu sexuellen Zwecken vorgeworfen wird. Der mutmaßliche Täter soll über fünf Jahre hinweg eine Minderjährige aus Afrika, die zu Beginn der Taten zwölf Jahre alt war, unter seiner Kontrolle gehabt haben. Das ging aus einer Pressemitteilung der Polizei in der vergangenen Woche hervor. Nun hat der Vorfall auch in der deutschen Medienlandschaft für Aufsehen gesorgt.

Die Kriminalgeschichte begann 2015, als der jetzt festgenommene Mallorquiner in ein afrikanisches Land reiste und sich dort als Philanthrop ausgab. Er wollte ein Mädchen adoptieren, was ihm jedoch aufgrund bürokratischer Verfahren nicht möglich war. Schließlich heiratete der Spanier eine Einheimische und holte sie und ihre Tochter nach Mallorca. Bald darauf trennte sich der Mann von der Afrikanerin und wohnte mit ihrer damals zwölfjährigen Tochter in seinem Haus in Algaida.

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In der Folge nutzte der Beschuldigte die Isolation der Minderjährigen aus, um sie sexuell zu versklaven. Die Polizeibeamten konnten bestätigen, dass der mutmaßliche Täter dem Mädchen bei Ungehorsam damit drohte, sie und ihre Mutter in ihr Land zurückzuschicken. Deshalb fügte sich die junge Frau.

Als das Mädchen nach einiger Zeit erfuhr, dass der nun Festgenommene versuchte, auch ihre Schwestern aus Afrika nach Mallorca zu holen, meldete sie die Situation einer Hilfsorganisation. Diese schaltete anschließend die Guardia Civil ein. Der Mallorquiner befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

In dieser Woche nahmen einige beachtete deutsche Medien den Fall in ihrer Berichterstattung auf. Unter anderen N-TV, RTL, T-Online sowie Focus schrieben über den Vorfall. Auch die BILD-Zeitung veröffentlichte einen entsprechenden Artikel.