Armando un Álvaro mussten mit ansehen, wie die Menschen bei dem Terrassen-Einsturz in die Tiefe fielen. | A. Sepúlveda/privat

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Vier Menschen sind beim Einsturz des Restaurants "Medusa Beach Club" an der Playa de Palma am vergangenen Donnerstag ums Leben gekommen, 16 Personen wurden verletzt. Jetzt haben zwei Augenzeugen erzählt, wie sie die Tragödie erlebt haben, warum sie für die Verletzten nichts tun konnten und warum sie glauben, nur durch Zufall überlebt zu haben.

Armando und Álvaro, zwei Kubaner, die seit Jahren auf der Insel leben, beschlossen am vergangenen Donnerstag, ihrem freien Tag, zum "Medusa Beach Club" zu fahren. Das Lokal war ihnen schon immer aufgefallen, sie wollten es ausprobieren. Also gingen sie auf die Terrasse und fragten nach einem Tisch in der Nähe der Brüstung, um einen schönen Blick aufs Meer zu haben.

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Aber: "Der Tisch war für eine Gruppe von Niederländern reserviert" erklären die beiden. "Wir saßen also ein paar Tische weiter hinten, was uns letztendlich gerettet hat. Wir mussten mit ansehen, wie der vordere Teil des Rooftops abbrach und die Urlauber alle herunterstürzten." Die Niederländer wurden bei dem Einsturz verletzt, konnten aber recht schnell aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Das letzte Foto der deutschen Urlauberinnen

Die beiden jungen Männer, die in Calvià als Kellner arbeiten, glauben auch, dass sie das letzte Foto der beiden deutschen Urlauberinnen gemacht haben, die bei dem tragischen Unfall ums Leben kamen. "Wir wurden von ihnen gebeten, ein Foto zu machen, sie waren alle sehr glücklich. Es ist furchtbar, dass sie gestorben sind", so Álvaro. Denn ein paar Minuten nach dem Foto brach das Chaos aus. Die beiden deutschen Touristinnen starben bei der Tragödie, ebenso eine spanische Kellnerin und ein Senegalese, der in dem Lokal zu Abend aß.

Álvaro und Armando bedauern, dass sie niemandem wirklich helfen konnten. "Instinktiv versuchten wir, die Menschen unter den Trümmern hervorzuziehen, aber es gelang uns nicht. Die Betonblöcke waren zu schwer und es war unmöglich, jemanden zu retten. "Wir konnten sie einfach nicht bewegen." Mittlerweile haben die Ermittlungen zu der Tragödie ergeben, dass die Terrasse des Lokals illegal war.