Mallorca im Mai: Sonne, Strand und… Staus? Klingt paradox, ist aber bittere Realität in Teilen der beliebten Ferieninsel. Mit Beginn der Hochsaison, an Wochenenden und Feiertagen wie dem vergangenen 1. Mai verwandeln sich die beliebtesten Ausflugsziele in der Serra de Tramuntana in einen automobilen Alptraum.
Besonders betroffen sind die Straßen von Sóller und Formentor, die zu den beliebtesten Ausflugszielen der Insel zählen. Am Mittwoch und Donnerstagmorgen kam der Verkehr hier komplett zum Erliegen. Der Tunnel von Sa Mola beispielsweise, der Sóller mit seinem Hafen verbindet, konnte die Blechmassen nicht mehr schlucken. Die Folge: Chaos auf den Umleitungsstrecken und im Zentrum von Sóller, wo die Autos bis in die Fußgängerzonen hineinreichten.
Hauptverursacher des Verkehrskollapses sind Mietwagen, die in Scharen die Insel überschwemmen. Hinzu kommen Anwohner, Pendler und Lastwagen, die das ohnehin schon enge Straßennetz zusätzlich belasten. Die Infrastruktur, ausgelegt für deutlich weniger Fahrzeuge, stößt an ihre Grenzen.
Die Situation ist nicht neu, doch in diesem Jahr scheint sie besonders schlimm zu sein. "Es ist die Hölle", klagt ein Restaurantbesitzer in Sóller gegenüber der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“. "Die Gäste kommen einfach nicht mehr zu uns, weil sie im Stau stecken." Mallorcas Behörden scheinen machtlos. Maßnahmen wie Verkehrsumleitungen und temporäre Parkverbote bringen kaum Linderung. Was bleibt, ist der bittere Beigeschmack von Massentourismus und zertrampelter Idylle.
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Hajo Hajo
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Vor 7 Monaten
Lesen Sie doch mal =
Wirtschaftsboom auf Mallorca: 40 neue Unternehmen pro Tag
Die Zahl der Firmen-Neugründungen übertrifft erstmals deutlich die der Unternehmensauflösungen
Alicia Mateos02.05.24 10:06
McKHallo, ich habe da als Tourist ein schlechtes Gewissen bin aber innerlich zerrissen. Zum einen liebe ich Mallorca seit 20 Jahren und komme immer wieder. Viele Arbeitsplätze hängen existenziell am Tourismus. Natürlich will ich die Insel genießen. Ich respektiere und schätze die Malloquiner als Menschen und deshalb will aber auch nicht das Anwohner unter meiner Anwesenheit leiden.
Es ist in den Letzten Jahren immer schlimmer geworden. Ich war mehrfach in Soller und in Valdemossa und bin unverrichteter Dinge weiter gefahren weil ich keinen Parkplatz bekommen habe. Ärgerlich wenn man dafür quer über die Insel gedüst ist. Schlimm für mich, Schlimm für die Anwohner, schlimm für alle.
Die Touristenzahlen müssen runter, die Mietwagen müssen um 50% reduziert werden und der Radsport Tourismus muss scharf begrenzt werden. Die Heerscharen von Radfahrern verstopfen durch rücksichtsloses fahren nebeneinander die Straße und sorgen für absolutes Chaos.
Trugschluss, es gibt keine Paradise für einige wenige. - Denn andere Leute dachten genau wie Sie und wollen auch Teilhaben. Sie wurden von all dem wieder eingeholt, vor dem Sie geflohen sind - oder dachten Sie im Ernst, das vermeintliche Paradies gehört Ihnen allein?
Danken Sie Gott, dass es hier nur ein paar Monate Saison hat und keine nennenswerte Industrie gibt und all die damit verbundenen Umweltprobleme. Diese gäbe es aber 12 Monate ohne jede Unterbrechung. Die Insulaner würden diese aber brauchen, gäbe es keinen Tourismus, der sie finanziert und von dem sie leben.
Sóller ist mein Wohnort und ich bitte alle inständig, kommt nicht her! Man ist hier nicht fremdenfeindlich, aber es gibt einfach keinen Platz mehr. Die Stadt ist klein, die Straßen sind eng und man hat uns durch Bauarbeiten an einer Straße im Zentrum mindestens 100 Parkplätze weggenommen, anstelle irgendwo welche hinzuzufügen, wie es der Besuchertrend verlangen würde. Neulich brauchte man vom Tunnel in Puerto de Sóller zur Einfahrt nach Sóller (ca. 2 km) mehr als eine Stunde. Unfall? Nein, Blechlawine. Als Einwohner kann man hier schon gar nicht mehr normal leben. Es ist mir unverständlich, denn vor der Pandemie war noch alles normal. Aber seit sie zu Ende ist ... Übernächsten Montag wird Es Firó gefeiert, der Jahrestag des Piratenangriffs auf Sóller in 1561. Dann ist es sowieso immer sehr voll. Wie das dieses Jahr werden wird, mag ich mir nicht vorstellen.
4 Kommentare
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Lesen Sie doch mal = Wirtschaftsboom auf Mallorca: 40 neue Unternehmen pro Tag Die Zahl der Firmen-Neugründungen übertrifft erstmals deutlich die der Unternehmensauflösungen Alicia Mateos02.05.24 10:06
McKHallo, ich habe da als Tourist ein schlechtes Gewissen bin aber innerlich zerrissen. Zum einen liebe ich Mallorca seit 20 Jahren und komme immer wieder. Viele Arbeitsplätze hängen existenziell am Tourismus. Natürlich will ich die Insel genießen. Ich respektiere und schätze die Malloquiner als Menschen und deshalb will aber auch nicht das Anwohner unter meiner Anwesenheit leiden. Es ist in den Letzten Jahren immer schlimmer geworden. Ich war mehrfach in Soller und in Valdemossa und bin unverrichteter Dinge weiter gefahren weil ich keinen Parkplatz bekommen habe. Ärgerlich wenn man dafür quer über die Insel gedüst ist. Schlimm für mich, Schlimm für die Anwohner, schlimm für alle. Die Touristenzahlen müssen runter, die Mietwagen müssen um 50% reduziert werden und der Radsport Tourismus muss scharf begrenzt werden. Die Heerscharen von Radfahrern verstopfen durch rücksichtsloses fahren nebeneinander die Straße und sorgen für absolutes Chaos.
Trugschluss, es gibt keine Paradise für einige wenige. - Denn andere Leute dachten genau wie Sie und wollen auch Teilhaben. Sie wurden von all dem wieder eingeholt, vor dem Sie geflohen sind - oder dachten Sie im Ernst, das vermeintliche Paradies gehört Ihnen allein? Danken Sie Gott, dass es hier nur ein paar Monate Saison hat und keine nennenswerte Industrie gibt und all die damit verbundenen Umweltprobleme. Diese gäbe es aber 12 Monate ohne jede Unterbrechung. Die Insulaner würden diese aber brauchen, gäbe es keinen Tourismus, der sie finanziert und von dem sie leben.
Sóller ist mein Wohnort und ich bitte alle inständig, kommt nicht her! Man ist hier nicht fremdenfeindlich, aber es gibt einfach keinen Platz mehr. Die Stadt ist klein, die Straßen sind eng und man hat uns durch Bauarbeiten an einer Straße im Zentrum mindestens 100 Parkplätze weggenommen, anstelle irgendwo welche hinzuzufügen, wie es der Besuchertrend verlangen würde. Neulich brauchte man vom Tunnel in Puerto de Sóller zur Einfahrt nach Sóller (ca. 2 km) mehr als eine Stunde. Unfall? Nein, Blechlawine. Als Einwohner kann man hier schon gar nicht mehr normal leben. Es ist mir unverständlich, denn vor der Pandemie war noch alles normal. Aber seit sie zu Ende ist ... Übernächsten Montag wird Es Firó gefeiert, der Jahrestag des Piratenangriffs auf Sóller in 1561. Dann ist es sowieso immer sehr voll. Wie das dieses Jahr werden wird, mag ich mir nicht vorstellen.