Javier, Diego, Carlos, Nina und Santiago (v.l.n.r.) leben notgedrungen in Palmas Wohnwagensiedlung Son Güells | Pilar Pellicer

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Langfristige Bewohner von Campingmobilen haben dieser Tage vom Rathaus in Palma de Mallorca einen Ort gefordert, auf dem sie weiterhin parken und leben dürfen. Der Anspruch ist durch das neue Gesetz entstanden, bei dem die Besitzer von Wohnmobilen, die außerhalb von legalen Campingplätzen stehen, mit einer Geldstrafe von 1500 Euro belegt werden können. Mit dieser Regelung hatte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez diesen Personen den Kampf angesagt, ungeachtet ob es sich um Touristen oder mittellose Menschen handelt.

"Wir sind nicht freiwillig hier, sondern weil wir auf Mallorca kein Zuhause haben", sagt Nina, eine der 40 Menschen, die dauerhaft in Palmas Stadtteil Son Güells in einem Wohnwagen leben, bei einem Interview gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". "Wir sind keine Touristen, wir haben sonst halt kein Dach über dem Kopf, die Mieten können wir uns mit unserem Gehalt oder Senioren mit ihrer Rente einfach nicht leisten", bekräftigt sie.

Zudem seien sie mit ihrer jetzigen kleinen Wohnwagensiedlung nur der Anfang des Problems. Alle Anwohner seien sich sicher, dass es für zukünftige Generationen noch schlimmer werden wird, wenn die Mieten weiterhin ungebremst steigen und der Wohnungsnot keinen Einhalt geboten würde. Campingmobile seien deswegen eine günstige und häufig die einzige Alternative, um nicht obdachlos zu werden.

Rentner Javier empfindet die Bußgelder lächerlich, da sie sowieso keiner bezahlen könne und obendrein das Grundproblem nicht lösen. "Dann werde ich mich für zahlungsunfähig erklären lassen und im Rathaus schlafen", schlussfolgert er. Um die Strafe zu umgehen, müsse ein Wohnwagen alle zehn Tage mindestens 50 Meter weiter abgestellt werden. "Wir fordern das Rathaus auf, dass wir Stellplätze bekommen, an denen wir weiterhin parken dürfen oder zumindest vom neuen Gesetz ausgeschlossen werden.

Ein weiterer Problempunkt ist die Tatsache, dass sich die Bewohner ihren "Wohnsitz" nicht registrieren lassen können. Es sei beispielsweise geschiedenen Elternteilen nicht erlaubt, ihre Kinder zu sehen, wenn sie keinen gemeldeten Wohnsitz haben. In diesem Sinne hatte die linksregionalistische Partei "Més" am vergangenen Montag einen Antrag bei der Stadt eingereicht und gefordert, dass das Rathaus in Wohnmobilen lebenden Personen gestattet, sich zu registrieren. Für jeden Einwohner ist eine Anmeldung obligatorisch – egal ob in einem Miethaus oder in einem Wohnwagen.