Zur Erinnerung: Mitte Januar war das Serversystem der Gemeinde Ziel von professionellen Hackern geworden. Medienberichten zufolge stand die russische Randomwaregruppe LockBit hinter der Attacke. Im Zuge des Cyberangriffs verlor die Gemeinde den Zugriff auf Unmengen von Daten, die LockBit gegen eine Lösegeldzahlung in Höhe von zehn Millionen Euro wieder freigegeben hätte. Bürgermeister Juan Antonio Amengual lehnte damals eine Zahlung jedoch kategorisch ab.
Für die Wiederherstellung der restlichen 20 Prozent an Datensätzen muss die Gemeinde im schlimmsten Fall weitere zwei Monate warten. Lubián zufolge vergehen erfahrungsgemäß "zwischen zwei und vier Monate", ehe das Serversystem wieder auf Hochtouren laufe. Den bisherigen Verlauf des Prozesses bezeichnete er als Erfolg, der schrittweise Zugang zu verlorengegangen Daten sei ein üblicher Vorgang. "Es geht jetzt darum, Prioritäten zu setzen", so Lubián.
Die Meinung des externen IT-Spezialisten teilte am Dienstag der Chefinformatiker der Gemeinde Calviá, Xisco Mir. "Die Arbeiten gehen planmäßig voran." Wann die Serverinfrastruktur wieder zu 100 Prozent zur Verfügung stehe, vermochte Mir nicht zu sagen, nur soviel: "Bevor sämtliche Seiten und Serviceangebote wieder für die Bürger abrufbar sind, werden wir das System intern auf Herz und Nieren prüfen."
Bürgermeister Amengual konnte der Cyberattacke am Rande der Veranstaltung eine gute Seite abgewinnen. Zwar hätten sich die Ausgaben für Netzsicherheit durch den Zwischenfall in diesem Jahr "vervierfacht". Auf der anderen Seite nutze man die Gelegenheit, um die Sicherheitsvorkehrungen "auf höchstes Niveau zu hieven". Eine Warnung an alle Internetnutzer konnte sich das Gemeindeoberhaupt nicht verkneifen: "Wir können nur hoffen, dass unsere Erfahrungen als abschreckendes Beispiel dienen."
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