„Das Gesetz hat damals eine klare Richtung vorgegeben”, sagt Rosa García, Generaldirektorin der Umweltschutzvereinigung Rezero, die sich dem Thema Müllvermeidung widmet. García verfolgt die Entwicklung auf den Balearen seit vielen Jahren und betont, dass es sich damals um eine Pioniertat gehandelt habe. Die Balearen seien dadurch europaweit zum Vorreiter geworden. Mittlerweile hat die spanische Zentralregierung mit einem eigenen Abfallgesetz nachgezogen, ebenso die EU.
Dennoch habe das balearische Gesetz nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht, den man sich erhofft hatte, sagt García. Viele Dinge, die dort festgeschrieben sind, seien bis heute nicht umgesetzt. „Das Problem ist, dass die Einzelhandelsunternehmen bremsen, wo sie nur können.” Die Kunststoffindustrie erfinde permanent neue Produkte. So gebe es etwa seit einiger Zeit vermehrt Mineralwasser im Tetrapack. „Das ist reines Greenwashing”, sagt García, weil das Image der Getränkekartons zwar gut, deren Wiederverwertung aber noch schwieriger sei, als bei herkömmlichen Plastikflaschen. Ohnehin erfüllen lediglich 65 bis 70 Prozent des Verpackungsmülls überhaupt die Mindestanforderungen für ein späteres Recycling. Alles andere landet gleich in der Verbrennungsanlage.
Manch Kunststoffhersteller versuche auch, das Gesetz durch Tricksereien zu umgehen. So hätten manche Supermärkte nun statt Einweggeschirr solches aus Plastik im Sortiment, das man „bis zu dreimal verwenden kann”, wie auf den Verpackungen zu lesen sei. Die Behörden kontrollierten die Einhaltung der Vorschriften viel zu wenig. Kurzum: „Zu einer Reduzierung des Plastikmülls, die man messen könnte, hat das Gesetz nicht geführt”, sagt García.
Das bestätigt der Blick auf die nackten Zahlen. So landeten in Mallorcas Abfallverwertungsanlage Son Reus im Jahr 2019 etwas mehr als 22.000 Tonnen Verpackungsmüll. Im vergangenen Jahr waren es dagegen schon 27.000 Tonnen. Der Anstieg müsse allerdings kein Hinweis auf vermehrten Verbrauch bedeuten, gibt Joan Mateu zu bedenken, Pressesprecher des Betreiberunternehmens Tirme. Man könne die Zahlen auch als Hinweis darauf werten, dass die Mülltrennung besser funktioniere. Da es auf der Insel keine Recyclinganlage für Plastik gibt, wird dieses anschließend aufs Festland gebracht. Immerhin ist es gelungen, die Gesamtmüllmenge auf Mallorca etwas zu reduzieren. Fielen im Jahr 2019 noch knapp 580.000 Tonnen Abfall an, waren es im vergangenen Jahr noch 565.000 Tonnen. Spanienweiter Spitzenreiter ist die Insel damit allerdings immer noch: Nirgendwo sonst fällt pro Einwohner so viel Müll an.
Das liegt auch am Tourismus. In der Hauptsaison schießen die Zahlen stets in die Höhe. Und so nimmt das Abfallgesetz neben dem Einzelhandel besonders Hoteliers und Gastronomen in die Pflicht, die daher in den vergangenen Jahren einiges getan haben, um die Mülltrennung zu verbessern und Kunststoffartikel durch solche aus umweltfreundlicheren Materialien zu ersetzen. Der mallorquinische Hotelkonzern Iberostar etwa wirbt damit, bereits seit dem Jahr 2020 überhaupt kein Einwegplastik mehr zu verwenden. Auch dabei dürfte das balearische Abfallgesetz eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben.
5 Kommentare
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Hajo HajoVielen Dank für die sehr ausführlichen und fundierten Beiträge. Ich denke darüber nach, wie viele Alditüten braucht man um nur einen Flügel für ein Windrad zusammen zu kleben oder für die Karosserie eines E-Mobiles.? Der Witz dabei recyceln kann man die Dinger auch nicht und alles wird darum geschreddert und verbrannt. Einige Mobile brennen auch auf der Straße wie Zunder. Sind also doch Verbrenner. Rette sich wer kann *Hahaha
Kleidung aus Kunststoff wollen einige oberschlaue Modegurus aus Baumwolle produzieren. Jetzt stellt Euch mal vor, welche Größenordnung das weltweit annehmen müsste, um das möglich zu machen und welche gigantischen Umweltschäden es nach sich ziehen würde. - Hier ein Beispiel, was die ehemalige Sowjetunion vor 50 Jahren glaubte zu erreichen. Sehen Sie sich an, zu welchen Folgen es in Kasachstan nach ich zog, der Welt größten Baumwollplantagen zu betreiben. Auszugsweises ## Wie der Aralsee zur menschengemachten Katastrophe ... WirtschaftsWoche https://www.wiwo.de › Technologie › Wirtschaft von oben Aralsee von www.wiwo.de 26.02.2020 — Einst war der Aralsee der viertgrößte See der Erde. Exklusive Satellitenbilder zeigen, wie der Mensch ihn zu über 80 Prozent austrocknete." ## Usbekistan: Wo man im Aralsee früher fischte, ist jetzt Wüste WELT https://www.welt.de › Reise › Fernreisen 13.10.2022 — Der Aralsee an der Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan ist zum Großteil verschwunden. Seine Austrocknung gilt Fakten = Die Folgen ideologischen Wahnsinns, kann man sich normal gar nicht vorstellen. Schaut's Euch an, dann trifft Euch der Schlag.
OK, dann schafft alles ab, und damit auch alles was es nützt. z:B. Mindest-Haltbarkeitsdatum......geringes Transportgewicht.....Bruchsicherheit........ Längere Bevorratung ohne Verderbnis...... Garantie der Verzehrfähigkeit.... Garnatie der Transporteure und Händler....... Reklamationsrecht....Rücknahmerecht....Recycelingfähigkeit......billige energiearme Erzeugung aus Raffinerieabfällen den Polymeren oder chemischen und natürlichen Basisstoffen....etc.etc. Jetzt stellt Euch vor, alles das gibt es nicht mehr. Und was passiert nun? Ersatz = WAS und welches Material soll/kann Plastik ersetzen, ohne für die Umwelt schädlich hergestellt zu werden? Es ### MUSS/SOLL die gleichen Eigenschaften der Nützlichkeit besitzen ###, die ich oben aufgelistet habe. Weil das sonst das ganze Wirtschafts- und Handelssystem zu Fall bringt. Fazit = Also ist nicht das Material das Problem, sondern NUR der Umgang damit. Und glaubt Ihr im Ernst das ändert sich, wenn was anderes Plastik ersetzt? Schuldzuweisung = IHR die Verbraucher, Eure Verbände, die Testinstitute, Gesundheitsmagazine, Gesundheitsämter, alle zusammen haben dazu beigetragen, dass man Plastik als DAS ideale Material gewählt hat, um gegen Eure Klagen und Testresultate, und die Durchsetzung der Lebensmittelgesetze und Gesundheitskontrollen bestehen zu können. ALSO = Ihr seid selbst Schuld. Mit Euren dauernden Beanstandungen und Wünschen habt Ihr all das SELBST ERSCHAFFEN.
Man glaubt es ja nicht, aber Plastik ist Umweltfreundlich, aber es ist Fakt = ## Ein Flügel einer modernen Anlage ist rund 75 Meter lang und wiegt mehr als 15 Tonnen. Der Flügel der größten Windkraftanlage an Land wiegt sogar 65 Tonnen. Montiert werden sie entweder am Boden oder in 170 Meter Höhe direkt an der Nabe. Dort in Sternform montiert bilden sie den Rotor. ## Quelle = IG Windkraft
Woher kommt dieses Plastik? Was ist der Rohstoff auch für Tüten und ist es nicht der gleiche für vieles andere, das in der Überzahl ist und unser Leben bestimmt?? Ohne diesen gleichen Kunststoff existiert so gut nichts mehr in unserem Alltag, über was man sich gar keine Gedanken mehr macht. Nicht mal = * isolierte Stromleitungen, * Klebstoffe, * Farben, * Kleidung, * Baustoffe, * industrielle Produkte und Halbfabrikate, * Windradflügel (bis 21 Tonnen), * 100% Karosserie und Ausstattung der E-Mobile, * Gehäuse von Maschinen, * Haushaltsgeräte, * gesamte Elektronik, ** eben alles was vordem aus Metallen erstellt wurde. Also = Tüten ab zu schaffen ist lächerlich gemessen daran. Es geht doch nur um die Verschmutzung und nicht um Plastik. Was muss man also verhindern? Den Umgang damit und auch mit dem Ersatz für die Tüten. Der fliegt dann auch ins Meer oder in die Landschaft. - Das Verhalten ist das Problem., nicht die Materialien. z.B. McDonalds Verpackungen. Früher war das Styropor zur Warmhaltung. Und was ist es heute und wo fliegt es überhall herum? Aus dem Autofenster auf die Strasse. Und was nun? Die Kunststofbasis ist überwiegend ein Abfallprodukt der Raffinierung von Erdöl. Was soll man dann damit tun, wenn es nicht mehr gebraucht würde? Verbrennen ! Das tut man am besten auch mit den Produkten daraus, wenn man sie nicht mehr verwerten kann. Also werden aus diesen "Energieträgern" Strom und Fernwärme erzeugt und das macht auch den besten Sinn. Der Hausmüll brennt dann auch besser und muss nicht mit Zusatzstoffen angereichert werden um die 850 Grand zu erreichen. Nochmal = nicht das viele Plastik ist das Problem, ### sondern der Umgang damit ###. und das betrifft nicht nur Plastik. Alles wird zu oft irgendwo entsorgt. Hausmüll, Abbruch, alte Möbel, Glas, Kühlschränke, Windeln, und weiß der Teufel was alles. sh. aktuelle Artikel darüber im MM. Auch das gibt es = An der Autobahn findet der Straßendienst Plastikflaschen voller Urin, die die Trucker während der Fahrt aus dem Fenster werfen. Ja, sowas gibt es und noch ekelhafteres. Schluss = wenn man all das Plastik "ersetzen" könnte, bliebe im Grunde alles beim Alten, ### nur anders. PUNKT!