Eine Anwohnerin berichtet, dass es sogar Menschen gebe, die jeden Tag auf den Platz in der Inselhauptstadt kämen, nur um die Tauben zu füttern. Das bringe aber weitere Probleme mit sich: "Sie werfen das Futter auf das Gras, und nachts kommen die Ratten und fressen, was die Vögel übrig gelassen haben", sagt sie. Markisen, Balkone, Geländer und Skulpturen seien voller Kot, erzählen die Palmesaner. "Neulich habe ich sogar Taubenfedern auf meinem Sofa gefunden. Man muss seine Fenster und Balkone geschlossen halten", kritisiert eine langjährige Anwohnerin.
Die Frau, die seit über 40 Jahren in der Straße lebt, habe auch schon den Reinigungsservice der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca kontaktiert. "Ich fordere sie auf, mehr Reinigungspersonal einzusetzen oder einen Polizisten in Zivil, der die Tiere im Auge behält und sie bestraft, wenn sie sehen, dass die Leute Essen wegwerfen", erzürnt sich die Frau im Interview mit der MM-Schwesterzeitung "Última Hora". Auch im Osten der Insel gab es schon ähnliche Probleme: Im Ferienort Portocolom im Osten haben sich in den vergangenen Monaten zahllose Ringeltauben breitgemacht. Ihre Hinterlassenschaften brachten viele Anwohner auf die Palme, sodass sie eine Bürgerinitiative gründeten. Besonders das Viertel Bassa Nova in Hafennähe ist betroffen.
Dass es an vielen Orten Mallorcas Probleme mit der Taubenpopulation gibt, ist nichts Neues. Die neuesten Daten der Stadtverwaltung Palmas zeigen aber, dass die Zahl der Vögel zumindest in der Inselhauptstadt zurückgegangen ist. Im Jahr 2020 waren es rund 20.000, während es jetzt etwa 12.000 Tauben sind. Tauben werden an Brennpunkten eingesammelt und sterilisiert. Als Brennpunkte gelten Orte, an denen es mehr als 50 Tauben pro Quadratkilometer gibt. 45 Tauben pro Quadratkilometer gelten als "kontrolliertes Gebiet" gelten. In Palma konzentrieren sich diese Brennpunkte unter anderem auf die Plaça de les Columnes, Sa Feixina, Plaça de Cort und Plaça d'Espanya.
1 Kommentar
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Eine Folge falsch verstandener Tierliebe. Solange kein Fütterungsverbot verordnet wird, so wie in anderen Großstädten, wird sich daran nichts ändern. Meckern genügt also nicht.