Die Platja d’es Portitxolet von Palma de Mallorca kann man jetzt auch ganz bequem von Deutschland aus entdecken – mit einem virtuellen Rundgang. | Jonas Martiny

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Wenn Ihre Sehnsucht nach Mallorca mal wieder zu groß wird, könnte dies Abhilfe schaffen. Denn unter der Regie des Museu Marítim in Palma de Mallorca haben Historiker in den vergangenen Monaten in El Molinar zahlreiche Bewohner zur Geschichte des Viertels befragt. Das Ergebnis ist der virtuelle Rundgang „El Molinar, tela marinera!”, der demnächst in der Anwendung Google Earth abrufbar sein soll. Dort gibt es neben Fotos und ausführlichen Beschreibungen von 29 Orten und Gebäuden auch Gesprächsmitschnitte in Videoform. Das Material ist ausschließlich auf Katalanisch.

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Man erfährt etwa, dass es heute gerade einmal noch ein einziges Fischerboot im Hafen von Portitxol gibt. Noch in den 1970er-Jahren lebte ein Dutzend Familien in El Molinar von der Fischerei. Auch die Rolle der Frauen, die in der Regel für den Verkauf der Fische zuständig waren, wird beleuchtet. Allerdings geht es in dem Forschungsprojekt nicht nur um die Fischerei, auch Industrie, Schmuggel sowie das 1956 eingeweihte Hotel „Portixol” spielen eine Rolle.

Ferner ist dort von allerlei kuriosen Begebenheiten die Rede. So diente das in den 1940er-Jahren der Überlieferung zufolge von einer Französin bewohnte Haus Ca na Margot den Fischern von Molinar nachts als eine Art Leuchtturm auf dem Weg zurück in den sicheren Hafen: Die Dame ließ nämlich immer das Licht brennen. Außerdem gelangt man dank des virtuellen Rundgangs zu den letzten verbliebenen, aus Kalksandstein gebauten Häusern des Viertels. Anlässlich der Präsentation der Forschungsarbeit nahmen am Wochenende etwa 100 Personen an einem geführten Rundgang durch El Molinar teil.