Der Angeklagte im Beisein von Nationalpolizisten im Gericht. | Ultima Hora

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Ein Gericht in Palma de Mallorca hat einen algerischen Schleuser von illegalen Migranten zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Bootsbesitzer hatte am 17. August des vergangenen Jahres 15 Wirtschaftsflüchtlinge auf die Insel bringen wollen. Der Schleuser gab während des Prozesses zu, das Boot mit den Illegalen gefahren zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich fünf Jahre Haft gefordert, ging aber nach dem Geständnis auf drei Jahre herunter. Dem Mann konnte nämlich nicht nachgewiesen werden, dass er Teil einer mafiaartigen Organisation gewesen sein könnte.

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Es wurde aber als erwiesen angesehen, dass jedem Migranten – darunter schwangeren Frauen – für die Überfahrt 3000 Euro abgenommen worden waren. Die sogenannte "Patera" war am 16. August im algerischen Hafen Oran in See gestochen, doch vor der spanischen Küste ging der Sprit aus. Ein Schiff mit Bahamas-Flagge nahm die Migranten an Bord und brachte sie nach Palma.

Die Route zwischen Algerien und Mallorca ist in den vergangenen Jahren bei Flüchtlingen immer beliebter geworden. Mehrmals pro Woche erreichen sogenannte "Pateras" die Insel, in der Regel werden die Migranten aufgespürt. Die Guardia Civil kontrolliert die Seegrenzen streng und nutzt dafür Schiffe und Hubschrauber.