Jonathan Cuevas (l.) und Guillermo Paulino (r.) arbeiten als Türsteher auf Mallorca. | A. Sepúlveda

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Immer mehr Gewalt in der Partyszene auf Mallorca! Das jedenfalls ist die Meinung von zwei Türstehern von Nachtlokalen, Jonathan Cuevas und Guillermo Paulino, die mit den spanischen Journalisten der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" gesprochen haben. Beide arbeieteten auch in jenem Lokal gearbeitet, vor dessen Eingang in den frühen Morgenstunden des vergangenen Samstags bei einer Massenschlägerei ein junger Mann niedergestochen wurde. Paulino sagte: "Es handelt sich um einen Nachtclub, den vorrangig Latinos aufsuchen. Einige von ihnen konsumieren zu viel Alkohol und zögern sodann nicht, im Rausch Flaschen zu zerschlagen, Messer zu zücken und die nächstbeste Person abzustechen, die ihnen in die Quere kommt."

Nach dem tragischen Vorfall am frühen Samstagmorgen vor der berüchtigten Diskothek im Gewerbepark Son Valentí gingen sofort mehrere Notrufen ein. Zeugen beobachteten zuvor, dass sich die Mitglieder von zwei Gangs in der Calçat-Straße mit Stöcken, Ketten und zerbrochenen Flaschen schlugen. Dann wurde ein Messer gezückt und zugestochen. Cuevas, der in dieser Nacht Dienst hatte, erklärte: "Nach dem Ende des Konzerts in dem Lokal kam es zu einer plötzlichen Schlägerei auf der Straße unter den Gästen. Dabei konnte ich beobachten, dass ein junger Mann zu Fall kam, auf den zuerst eingeschlagen und später mit einem Messer eingestochen worden war. Meine erste Reaktion war, meine Hose auszuziehen und mit dem Kleidungstück seine Wunde, die stark blutete, zu bedecken."

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Die Schlägerei wurde auf einem Video festgehalten, das den Journalisten von "Ultima Hora" anschließend zugespielt wurde. Laut der Aussage eines der Türsteher erlitt das Opfer zwei Schnittwunden am Kopf sowie auf der linken Seite in Höhe des Ohrs. Die Frau des Verletzten setzte ihn in ein Auto und fuhr ihn ins Krankenhaus. Mehrere Einsatzfahrzeuge von Lokal- und Nationalpolizei trafen am Tatort ein, trennten die verfeindeten Gruppen. Den mutmaßlichen Tätern gelang die Flucht, doch die Polizeibeamten konnten die Nummernschilder ihrer Fahrzeuge notieren.

Cuevas zufolge soll es sich um einen erbitterten Kampf gehandelt haben, an dem zahlreiche Personen beteiligt waren und der völlig außer Kontrolle geraten war. "Wären wir nicht dazwischen gegangen, hätte es weitere Schwerverletzte oder sogar Tote gegeben", fährt der Security-Mann weiter fort. Die beiden Sicherheitsmänner sagten: "Die Arbeit für uns wird immer gefährlicher und wir überlegen sogar, diesen Sektor zu verlassen. Es ist sinnlos, für 70 Euro Tagessatz sein Leben zu riskieren."

Oftmals würden die Sicherheitsleute von Diskothekenbesuchern gefragt werden, ob es nicht übertrieben sei, solch eine Sicherheitskleidung zu tragen. Daraufhin antworteten Cuevas und Paulino in der Regel: "Nein, ist es nicht. Denn bei der geringsten Gelegenheit zückt ein Betrunkener oftmals das Messer und sticht zu."