Der Fußballplatz in Petra. Hier soll es am vergangenen Samstag zu einem Fall sprachlicher Diskriminierung durch eine Unparteiische gekommen sein. | Ultima Hora

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Nach einem Fall mutmaßlicher sprachlicher Diskriminierung am Rande eines Fußballspiels auf Mallorca schlagen die Wellen zu Wochenbeginn hoch. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge hatte eine Unparteiische während des B-Jugendspiels zwischen UE Petra und Cardassar Atletic am vergangenen Samstag den Trainer aus Petra auf die Tribüne verwiesen, weil dieser "katalanisch mit ihr gesprochen hat". Der betroffene Verein machte den Vorfall am Montag in den sozialen Medien öffentlich.

Die ersten Reaktionen ließen der Zeitung zufolge nicht lange auf sich warten. In den Augen des Sprechers der Regionalpartei Més per Mallorca, Lluís Apesteguia, beweist der Vorfall, dass auf Mallorca die Katalanisch-Phobie inzwischen "offen ausgelebt" werde. Schuld daran sei zu großem Teil die mitunter aggressive Sprachpolitik der beiden Parteien PP und Vox. Més per Mallorca, so Apesteguia, habe den balearischen Fußballverband um ein Gespräch gebeten, in dem es darum gehen soll, derartige Zwischenfälle in Zukunft zu verhindern.

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Ebenfalls schnell zu Wort meldeten sich die Sprachhüter von Obra Cultural Balear (OCB). In einem Beitrag in den sozialen Medien zeigten die Verfechter der katalanischen Sprache "der Sprachdiskriminierung die Rote Karte". Ferner forderte der Kulturverein eine Untersuchung in dem Fall. Sollte sich herausstellen, dass der Coach tatsächlich aufgrund seiner sprachlichen Orientierung der Trainerbank verwiesen wurde, sprach sich OCB für eine Disziplinarstrafe für die Schiedsrichterin aus.

Was war genau geschehen? Nach Darstellung von "Ultima Hora" hatte der Jugendtrainer von Petra eine Schiedsrichterentscheidung der Unparteiischen lautstark vom Spielfeldrand kritisiert. Dafür gab es zunächst eine Gelbe Karte. "Schon in dieser Szene warf mir die Unparteiische vor, nicht Spanisch mit ihr zu reden", gab der Jugendtrainer gegenüber der Zeitung seine Version des Vorfalls zu Protokoll. Er habe ihr entgegnet, dass er dazu nicht verpflichtet sei. In der Halbzeitpause hätte die Unparteiische ihm dann die Rote Karte gezeigt – weil er "Anweisungen nicht Folge leistete", hieß es im Spielbericht.