Ein ortsansässiger Tierarzt bestätigte gegenüber der Zeitung den Tod eines vierjährigen Labradors am ersten Weihnachtsfeiertag. Offenbar hatte der Vierbeiner tags zuvor an besagtem Strandabschnitt ein mutmaßlich gezielt ausgelegtes Gift gefressen, das zur Bekämpfung von Schneckenplagen bestimmt ist. Dieses greife derart aggressiv das Nervensystem von Lebewesen an, dass kurze Zeit später der Tod eintrete. Der Veterinär sprach gegenüber dem Blatt ferner von einem zweiten Fall, der sich ähnlich abgespielt haben soll. Die Polizei auf Mallorca hat die Ermittlungen in den Fällen aufgenommen.
Offenbar nutzte der mutmaßliche Täter mit Gift präparierte Bälle. "Unser Lenny hatte einen Ball gefunden, in dessen Hohlraum sich ein Stück Baumwolle befand, das mit einer roten Flüssigkeit getränkt war", sagte Alberto Moreno, der Besitzer des schwarzen Labradorrüden gegenüber der Zeitung. Auch die schnelle Hilfe eines Tierarztes vermochte den Tod des Hundes nicht verhindern. "In der Praxis sagte man uns, dass es bereits der dritte Fall innerhalb kürzester Zeit war", so Moreno.
Auf die Ortspolizei von Pollença ist der Besitzer des verstorbenen Labradorrüden nicht gut zu sprechen. Dieser wirft er Untätigkeit vor, weshalb er "Ultima Hora" zufolge mit seiner Frau die Unterschriftenaktion "Justicia para Lenny" (Gerechtigkeit für Lenny) ins Leben rief. Damit will Moreno Druck auf die Gemeinde ausüben, in den Vergiftungsfällen die Untersuchungen entschiedener voranzutreiben. "Vergangene Woche wurde der Hund einer jungen Frau vergiftet. Sie erstattete Anzeige, aber den betroffenen Strandabschnitt sperrte die Polizei nicht ab."
Mit 15 freiwilligen Helfern suchte Moreno am Donnerstagnachmittag den Bereich, in dem sein Lenny auf den präparierten Ball gestoßen war, Meter für Meter nach möglichen Beweisspuren ab. "Die Ortspolizei hatte uns vorher mitgeteilt, dass ihr bei einer Inspektion vor Ort nichts Außergewöhnliches aufgefallen war." Moreno und seine Helfer wollten sich aber selbst ein Bild von der Lage in Llenaire machen, mussten aber die Suche nach Anhaltspunkten ebenfalls erfolglos einstellen. Im Anschluss stellten sie bei der Umwelteinheit der Guardia Civil, Seprona, Anzeige gegen Unbekannt.
Der Strandabschnitte Llenaire war in der Vergangenheit bereits mehrmals Schauplatz von Hundevergiftungen und mutmaßlichen Tiermisshandlungen. So starb Medienberichten zufolge im Herbst 2020 ebenfalls ein Labrador an den Folgen einer Vergiftung. Nahezu zeitgleich habe damals ein Unbekannter mit einer Schrotflinte eine Katze derart schwer verletzt, dass diese das Augenlicht verloren habe. Auch aus dem Jahr 2015 sind Vergiftungsfälle bekannt.
Hintergrund der mutmaßlichen Anschläge auf Leben und Gesundheit von Haustieren dürfte die vorausgegangene Initiative der Kommune sein, den Strandabschnitt Llenaire für Strandgäste und Haustiere gleichermaßen freigegeben zu haben.
2 Kommentare
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Hunde zu vergiften ist sicherlich kriminell und sollte bestraft werden. Hundebesitzer, die ihre Tiere nicht angeleint zum Erleichtern über die Meerespromenade und durch die Wohnstraßen schicken, sollten aber auch bestraft werden. Ein beliebter Urlaubsort an der Bucht von Alcudia ist im Winter ständig voll mit Hundehaufen. Sehr unangenehm sind die Tretminen bei nachts reduzierter Straßenbeleuchtung. Weil zur Zeit kein Regen fällt, bleiben die Haufen oft tagelang liegen. Ekelhaft!
Was geht in solchen Menschen vor? Ein Hund oder eine Katze ist wie ein Familienmitglied, der Verlust schrecklich.... ich kann bei solchen Geschichten nur los heulen.......