Zwei der Anwälte, die mutmaßlich Betrogene im Fall "Lujocasa" vertreten, am Freitag auf dem Weg ins Landgericht. | Alejandro Sepúlveda

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Zum Prozess im bislang mutmaßlich größten Immobilienbetrugsfall auf Mallorca wird es erst im Frühjahr 2025 kommen. Das gab das zuständige Landgericht Palma am Freitag bekannt. In dem Fall, der unter dem Namen Lujocasa vor Jahren für Aufsehen gesorgt hatte, geht es nach Darstellung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" um eine mutmaßliche Betrugssumme in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Im Zentrum der Anklage steht der Immobilienunternehmer Carlos García Roldán, alias Charly, dem die Staatsanwaltschaft zur Last legt, ab 2015 insgesamt 235 Anleger um ihr Geld gebracht zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert für den Hauptangeklagten eine Haftstrafe von 16 Jahren und sechs Monaten. Sieben weitere Angeklagte sollen nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für Zeiträume von drei bis zehn Jahren hinter Gitter.

Hinter dem Geschäftsnamen Lujocasa verbarg sich ein Immobilienprojekt, das Anlegern nach Informationen der Zeitung insgesamt 32 Wohnungen in Palma, Llucmajor und Marratxí versprach. Der Haken an der Sache: Die versprochenen Objekte, die Roldán und die sieben weiteren Angeklagten ab Plan verkauften, wurden nie realisiert. Durch zahlreiche Anzahlungen flossen im Laufe der Jahre insgesamt 3,3 Millionen Euro auf die Konten der Angeklagten. Mehr als zwei Millionen Euro soll der Anklageschrift zufolge allein Roldán eingesteckt haben. Tatsächlich, so "Ultima Hora" am Freitag, sei das Unternehmen Lujocasa alles andere als solvent gewesen. Auf der Habenseite hätten sich lediglich sieben Grundstücke und ein Traktor befunden.

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Das Gericht lud die Parteien am Freitag zu Verhandlungen vor, in der Hoffnung, dass diese sich außergerichtlich einigten. Dem sei dem Medienbericht zufolge nicht so gewesen. Der Prozessauftakt soll nun zwischen Mai und Juni 2025 stattfinden. Den Angeklagten wirft die Staatsanwaltschaft unter anderem Betrug, Geldwäsche und Urkundenfälschung vor.

Die filmreife Flucht des Hauptangeklagten Roldán endete im Februar 2019 in Kolumbien. Dort hatte sich der mutmaßliche Betrüger dem Zugriff der spanischen Zielfahnder durch mehrere Gesichtsoperationen entziehen wollen.