Der 83-Jährige während seiner Verhandlung vor einem Gericht in Palma. | UH

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Auf der Social-Media-Plattform Facebook wurde eine Gruppe ins Leben gerufen, um gegen das Gerichtsurteil gegen den 83-jährigen Rentner Pau Rigo aus Porerres zu demonstrieren. Der von einem Geschworenengericht verurteilte Rentner hatte im Februar 2018 einen Dieb, der in sein Haus eingebrochen war, in den Unterleib geschossen und ihm so eine tödliche Verletzung beigebracht. Die Gruppe mit dem Namen “Libertad para Pau Rigo por defensa propia” also "Freiheit für Pau Rigo wegen Notwehr" hat bereits nach wenigen Tagen mehr als 5000 Mitglieder gewonnen und wurde kurz nach der Verkündung des Urteils am vergangenen Freitagabend gegründet.

Die Organisatoren der Facebook-Gruppe sind entschlossen, Pau Rigo und seine Familie zu unterstützen und gegen das als ungerecht empfundene Urteil vorzugehen. Sie planen eine Demonstration, um auf die Situation des Mannes aufmerksam zu machen und rufen dazu auf, sich solidarisch mit ihm zu zeigen. Noch wurde kein Strafmaß für den Rentner festgelegt. Die Staatsanwaltschaft fordert jedoch eine Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Die Angeklagten, die an dem Einbruch beteiligt waren, wurden ebenfalls verurteilt. Ihnen drohen Gefängnisstrafen von fünf Jahren sowie sechs Jahren und elf Monaten.

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Gema Penela, Sängerin und Gründerin der Facebook-Gruppe, sagte: "Wir sind zivilisierte Menschen und müssen die Dinge ruhig, gelassen und mit gesundem Menschenverstand angehen. Wir werden die Festlegung der Strafe abwarten und dann im Rahmen des Gesetzes angemessene Maßnahmen ergreifen." Die öffentliche Empörung über das Urteil wächst, und eine Online-Petition auf der Internetseite change.org hat ebenfalls bereits einige Unterstützer gewinnen können. Penela betonte die Wichtigkeit der Solidarität und sagte: "Heute war er es, aber morgen könnte es jeden von uns treffen. Wir können nicht zulassen, dass dieser Mann ins Gefängnis geht."

Die Familie von Pau Rigo ist zutiefst betroffen und möchte sich aus der Angelegenheit weitestgehend heraushalten. Allerdings wisse man die Unterstützung aus der Bevölkerung sehr zu schätzen und werde die Kampagne nach Kräften unterstützen.