Kleine und große Besucher drängten sich am Samstagabend durch Palmas Straßen, um dem Lichtspektakel beizuwohnen. | ds

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Am Samstag wurde um 20 Uhr die feierlich die Weihnachtsbeleuchtung angeknipst, und somit hat Palma de Mallorca offiziell die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Tausende von Menschen wohnten dem Spektakel an der Plaça de la Reina bei. Verantwortlich für das Einschalten des Lichtermeers war der Verein Gira-Sol zuständig, der sich für Menschen mit psychischen Problemen einsetzt.

Prunkvoller und vor allem lichtvoller könnte das Fest der Liebe in der Balearen-Hauptstadt in diesem Jahr kaum ausfallen: Eine riesige, neun Meter hohe, begehbare Kugel sowie ein zwölf Meter hoher Stern an der Plaza Puerta de Santa Catalina kommen 2022 als neue Zierelemente zu der bisherigen Weihnachtsbeleuchtung Palmas hinzu. Und 90 Prozent der Beleuchtung in diesem Jahr ist neu.

Insgesamt lässt sich die Balearen-Hauptstadt die 282 Kilometer langen Girlanden, 1106 beleuchteten Bäume und beinah 2000 Kugeln und Sterne 40.000 Euro an Strom kosten. Somit wird der Verbrauch mit 173.500 Kilowattstunden rund acht Prozent höher sein als 2021. Insgesamt beläuft sich die Gesamtinvestition für die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr auf 1,62 Millionen Euro, wobei auch die Kosten für Montage, Infrastruktur und die stattfindenden Shows mit einberechnet wurden.

Palmas Rathaus erklärte, dass man sich diesen Winter an den Zeiten vor der Pandemie orientieren wolle. Aus dem Grund werden die Lichter werktags zwischen 17.30 und 18 Uhr bis 22 Uhr eingeschaltet. Diese Zeitspanne werde am Wochenende bis Mitternacht verlängert und an den Weihnachtsfeiertagen bis sechs Uhr morgens ausgeweitet. Zudem werde die Weihnachtsbeleuchtung auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Der große Weihnachtsbaum werde wegen Bauarbeiten vom Parc de la Mar in den Parc de ses Estacions verlegt, hieß es.

Feierlich: Das gesamte Zentrum von der Rambla, der Calle San Miguel bis zum Paseo del Borne hin wird wie 2021 beleuchtet. (Foto: Archiv Ultima Hora)
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In einem Ranking der schönsten Weihnachtsbeleuchtungen des Online-Urlaubs-Portals "Holidayguru" belegte die Balearen-Hauptstadt spanienweit einen der vordersten Plätze.

Doch ist eine solch opulente Weihnachtsbeleuchtung in einer Krisenzeit ökonomisch sinnvoll und moralisch vertretbar? Sollte man sich nicht etwa an Städten wie Bamberg, Würzburg oder Zürich orientieren, in denen es wortwörtlich in der Adventszeit wegen Sparmaßnahmen "dunkler" sein wird?w

Der Pressesprecher des mallorquinischen Einzelhandelsverband Pimen, Juan Vives, sagte gegenüber MM: "Mallorca ist aufgrund geopolitischer Bedingungen nicht so von Gas- und Stromlieferungen aus Russland abhängig wie Deutschland. Die Weihnachtsbeleuchtung hat in Palma eine jahrelange Tradition und es würde nicht gut ankommen, wenn das Rathaus beschließen würde, dies nicht fortzusetzen. Besonders für den Einzelhandel ist es wichtig, dass die Adventsbeleuchtung an ist, wenn etwa Fußgänger durch die Gassen schlendern und ihre Weihnachtskäufe erledigen." Gleichzeitig, so fügte Juan Vives an, sei es wichtig, dass man mit der Zeit gehe und die Kosten durch den Einsatz von Energiesparlampen zu senken versuche.

Deutsche Residenten auf der Insel teilen diesbezüglich eine ähnliche Meinung. Die prominenten Mallorca-Auswanderer Alex und Britt Jolig, die in Palmas Stadtteil El Molinar wohnen, sagten: "Wir sind für einen Mittelweg. Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Christen, daher sollte man es nicht ganz im Dunkeln feiern. Optimal wäre es, die Lichter auf ein Zeitfenster von zwei bis drei Stunden zu beschränken, damit man wirklich Energie spart." Heimke Mansfeld von Hope Mallorca sagte gegenüber MM: "Einen kompletten Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung sollte es trotz Energiekrise nicht geben. Denn in solchen dunkleren Zeiten brauchen wir viel Licht und viel Freude. Gerade für Kinder ist das wichtig. Vielleicht könnte man woanders Energie sparen, indem man die Straßenbeleuchtung herunterfährt."