Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände der Aussegnungshalle Bon Sosec. | S. Cases

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Auf Mallorca beginnt bald der Gerichtsprozess um einen Vorfall von 2021. Damals hatten zwei Männer und eine Frau zunächst den Tod eines gemeinsamen Freundes frei erfunden und damit Bekannte zur Aussegnungshalle Bon Sosec nach Palma gelockt. Als diese dort eintrafen, wurden sie von den drei Personen angegriffen, geschlagen und getreten. Anschließend lieferten sich die zwei offenbar verfeindeten Gruppen eine halsbrecherische Verfolgungsjagd auf dem Gelände des Thanatoriums.

Die Staatsanwaltschaft fordert für die drei Täter eine Gesamtfreiheitsstrafe von 14 Monaten sowie eine Gesamtentschädigungssumme von 18.000 Euro. Ihnen werden Körperverletzung, Misshandlung und Bedrohung vorgeworfen. Der Prozess soll in wenigen Wochen vor dem Ermittlungsgericht an Palmas Avenida Alemania beginnen.

Wie von der Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift beschrieben, geht der Vorfall auf die Nacht des 23. Januar 2021, 22 Uhr zurück. Die Verbindung zwischen den Angreifern und den späteren Opfern bestand wohl darin, dass einer der verletzten Männer eine sporadische Beziehung zu der beschuldigten Frau gehabt haben soll. Als die Beschwerdeführer an der Leichenhalle parkten, stiegen die Angeklagten aus ihrem Auto aus und griffen sie an.

Die Nebenkläger wiederum waren nach eigenen Angaben arglos aus ihrem Pkw ausgestiegen, um zu fragen, was los sei, da dort offenbar gar keine Trauerfeier stattfand. Stattdessen wurden sie von den Lockvögeln geschlagen, geschubst und am Hals gepackt, außerdem mit dem Tode bedroht und rassistisch beleidigt.

Die drei Opfer versuchten, das Bon-Sosec-Gelände fluchtartig zu verlassen. Doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Die Angeklagten begannen, sie mit dem Auto zu verfolgen, rammten sie mehrmals und versperrten ihnen den Weg. Wenige Minuten später traf die Polizei ein, aber die Angreifer hatten bereits die Flucht ergriffen, wurden allerdings kurze Zeit später aufgegriffen.