Raban Funk, der Verteidiger der Gruppe, sagte jetzt, dass ihm Videomaterial vorliege, das beweise, dass die Männer den Kneipenbrand nicht verursacht hätten. Er äußerte gegenüber dem TV-Sender RTL, dass die Balkone der Hotelzimmer der Männer etwa 15 bis 18 Meter entfernt von dem Schilfdach gewesen seien. Von dem Standort aus sei es ausgeschlossen, dass eine Zigarettenkippe dorthin hätte fliegen können. In einer Mitteilung sagt der Anwalt weiter: "Nach Auswertung der den Verteidigern zur Verfügung stehenden Beweismittel haben die 13 Tatverdächtigen nichts mit der Brandentstehung zu tun; der Vorwurf einer strafbaren Handlung ist daher aus Sicht der Verteidiger unbegründet."
Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass die Männer zunächst eine brennbare Flüssigkeit auf das Vordach gegossen und dann Zigarettenkippen hinterher geworfen haben sollen. "Die 13 Inhaftierten arbeiten aktiv mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist der Antrag auf eine zeitnahe richterliche Vernehmung. Dies insbesondere auch, um die vorliegenden Beweise, die die Unschuld der 13 jungen Männer belegen, zu untermauern", so Raban Funk.
Was die Flüssigkeit anbelangt, so liege dem Verteidiger ein Video vor, das die eigentlichen Täter zeigen soll: zwei Männer am Rand eines Balkons direkt neben der Bar, die kurz vor Ausbruch des Feuers eine Flüssigkeit auf das Dach gießen sollen. Außerdem gebe es Chat- und Sprachnachrichten der Beschuldigten, die belegen sollen, dass die Deutschen während des Feuers andere Gäste warnten. Mehrere von ihnen sollen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Münster sein.
Die in U-Haft befindlichen Deutschen schweigen bislang. Sie riskieren damit, längere Zeit in dem Gefängnis zu bleiben. Bei dem Brand war auch ein unter dem Lokal gelegener Nachtclub beschädigt worden.
aktualisiert um 17.29 Uhr
2 Kommentare
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Jojo JanßenErstens führt Mallorca gegenwärtig Krieg gegen "Sauftourismus" und es kann sein, das diese Männer vorbildlich angezeigt werden. Daß sich die Staatspräsidentin schon negativ zum Fall aüssert ist in einen Rechtstaat beunruhigend. Dazu kommen fehlende Beweissmittel, unzufriedene einseitige Fahndung, Vorannahme der Schuld und Sippenhaft. 1). Die Männer waren nur wenige Stunden im Land, haben sich, obwohl angetrunken, auf einen Ausflug vorbereitet bzw. geduscht und waren auf fünf Zimmer ferne des Brandherds einquartiert. Weiter wurde nur Bier, und keine feuerzündliche Flüssigkeiten getrunken. Ein Video besteht das andere Fremde zZt. auf das nächstliegende Balkon stunden. 2). Dem Kneipenbetreiber drohte schon vorher wegen Corona den Bankrott, er war noch für die Saison geschlossen, und die Terrassen wiesen brennbaren Anbauten und suspekte Verkabelung, und mögliche bauvorschriftliche Verstösse auf. 3). Daß die Verdächtigten (aus einen Hotel mit Brand im Nachbarhaus!!!) zu "fliehen" versuchten wurde als Indizie vorgelegt. Dazu kommt die "Absichtlichkeit" indem "Alkohol" (Bier?) als Anzünder (anstatt zur Löschung?) von nicht identifizierten (also hochvermutlich Drittpersonen) zugeschüttet wurde. Daß die Angeklagten mit Recht eine Aussage verweigerten wird ihnen auch als Schuldindizie vorgeworfen. 4). Wenn überhaupt, war es fahrlässig aber nicht absichtlich. Dazu kommt, daß Einige der Angeklagten gar nicht anwesend waren. Es wäre ganz einfach zB. die Nichtraucher (medizinisch feststellbar) sofort auszuschliessen. Alles andere ist Kollektivschuld. Ich frage mich ob dies eine opportunistisch Ausnutzung eines scheinbaren Versicherungsbetrugs für politische Zwecke ist? Bin gespannt wie sich dieser Fall entwickelt.
Die entlastenden Beweise können so entlastend ja nicht sein, wenn die 13 Männer noch immer in Haft sind.