Der traditionelle Wettbewerb im Traubentreten beim Weinfest in Binissalem muss dieses Jahr ausfallen. | M. Nadal

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Angespannte Ruhe herrschte auf Mallorca am ersten Wochenende des Weinfestes in Binissalem. Grund war nicht etwa der Umstand, dass Höhepunkte der Feierlichkeiten wie der Wettbewerb im Traubenstampfen oder die Traubenschlacht auf 2022 verschoben wurden. Den Unwillen von Teilen der Bevölkerung hatte vielmehr eine Verordnung des Bürgermeisters Victor Martí heraufbeschworen. Sie verpflichtet die Bars der Gemeinde, ihre Terrassen zwischen 17 und 20 Uhr zu schließen.

Was Massenansammlungen verhindern sollte, hat nun zu Beginn des Weinfestes genau das Gegenteil bewirkt. Ab Samstagvormittag waren alle Tische in den Bars auf der Plaza von Gruppen aller Altersgruppen besetzt, während sich mehr als Hundert junge Leute auf den Stufen der Kirche versammelten, ohne Masken und ohne Einhaltung des Mindestabstandes.

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Gegen 17.15 Uhr traf dann die Ortspolizei ein, allerdings ohne die Verordnung durchzusetzen, die selbst von Beamten des Stadtrats und auch von den Oppositionsparteien im Gemeinderat infrage gestellt wurde.

Stattdessen weigerten sich die Gastronomen, dieser ihrer Meinung nach rechtswidrigen Anordnung Folge zu leisten. „Wir werden den Bürgermeister Víctor Martí und den Leiter der örtlichen Polizei bei der Behörde zur Korruptionsbekämpfung anzeigen, weil sie uns zwingen wollen, eine illegale Verantwortung zu befolgen, die nur das regionale Gesundheitsministerium verfügen kann“, erklärten die Barbetreiber gegenüber der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“.

Die Verordnung soll auch von Donnerstag, 23. September, bis Samstag, 25. September, den Haupttagen des Weinfestes, in Kraft bleiben.