Die Guardia Civil ermittelt auch bei Einbrüchen. | Ultima Hora

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Die Nachricht verbreitet sich unter den Nachbarn wie ein Lauffeuer: Nur wenige Straßen weiter war eingebrochen worden. Die Arbeitslosigkeit auf Mallorca ist aufgrund der Coronakrise so hoch wie seit Jahren nicht mehr, die soziale Not auch. Das macht vielen Menschen, die auf der Insel leben oder hier Immobilien besitzen, Angst. „Uns steht ein schrecklicher Winter mit vielen Einbrüchen bevor. Das ist schlimm”, sagte eine Anwohnerin aus Puig de Ros.

Sicherheitsunternehmen, die Alarmanlagen und andere Warnsysteme installieren, verzeichnen derzeit starke Nachfrage. Im September und Oktober wurde eine rekordverdächtige Zahl solcher Anlagen geordert. Vor allem deutsche, britische, Schweizer und skandinavische Ferienhausbesitzer würden nun in den Schutz ihrer Immobilien investieren, teilt der balearische Maklerverband ABSI mit. Bei vielen wirke zudem die Sorge aus dem Frühjahr nach, als das Reiseverbot den Besuch und damit auch die Kontrolle der Ferienimmobilie unmöglich machte.

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„Alarmanlagenverkäufer und Versicherungen wollen mit einem Horrorszenario Umsätze generieren”, meint ein deutscher Geschäftsmann gegenüber MM. Tatsächlich lässt auch die polizeiliche Statistik nicht auf einen Anstieg der Kriminalität auf Mallorca seit Beginn der Coronakrise schließen. Ganz im Gegenteil. Den Daten zufolge, die das spanische Innenministerium kürzlich veröffentlichte, gingen von Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Zahl der Verbrechen um 22,3 Prozent zurück, balearenweit sogar um 25,2 Prozent.

Auf Mallorca wurden in den vergangenen Monaten 1532 Einbrüche verzeichnet, davon entfielen 1125 auf Wohnhäuser. Im gleichen Zeitraum 2019 lag die Zahl bei 2117 Fällen (1587 in Wohnimmobilien). Laut Statistik wurde also 27,6 beziehungsweise 29,1 Prozent weniger eingebrochen als noch vor einem Jahr.

Doch warum ist das so? „Die Gründe sind vielfältig”, sagt Benjamín Palau, Sprecher der Zentralregierung auf den Balearen. Zum einen waren weniger Menschen auf der Insel als in anderen Jahren – das betraf nicht nur Urlauber, sondern auch Verbrecher. „Im Sommer kamen kaum Banden aus dem Ausland, die sonst hier Diebstähle und Verbrechen begehen.” Zudem soll auch die Pleite vieler Geschäftsleute für den Rückgang der Einbrüche in Lokale und Läden verantwortlich sein – weil dort einfach nichts mehr zu holen war.