Ankunft am Airport von Ibiza. Mallorquiner können sich ab Montag ein paar nette Tage auf der Nachbarinsel gönnen. | Marcelo Sastre

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Pilotprojekt bleibt weiter in der Schwebe

Auf Mallorca hat man am Freitag auf eine Reaktion seitens der Madrider Zentralregierung bezüglich des touristischen Pilotprojekt gewartet, das dem Wunsch der Inselinstitutionen am 15. Juni starten soll. Bis zum späten Freitagnachmittag war aber aus der spanischen Hauptstadt nichts zu vernehmen.

Die Balearen-Regierung hatte innerhalb der "nächsten Stunden" mit einer Genehmigung für das Vorhaben gerechnet. Wenn alles klappt, sollen ab dem 15. Juni bis zu 5000 deutsche Urlauber an der Playa de Palma und in Alcúdia untergebracht werden, ohne in Zwangsquarantäne zu müssen. Die Quarantänemaßnahmen gelten ansonsten noch bis zum 21. Juni.

Mallorca, Ibiza und Menorca Montag in Phase 3

Der Weg durch die Corona-Exit-Phasen verläuft aber nach Plan. Mallorca, Menorca und Ibiza dürfen am kommenden Montag, 8. Juni, von Phase 2 in die dritte und letzte Phase hinüberwechseln. Das hat die spanische Zentralregierung in Madrid am Freitag bestätigt. Formentera befindet sich als "Pionier-Insel" bereits seit einer Woche in dieser Phase.

Mit dem Phasenwechsel gehen auch die Kompetenzen bezüglich der Dauer und Ausgestaltung der Phase sowie die Entscheidung darüber, wann auf den Inseln der Alarmzustand enden soll, auf die Balearen-Regierung über. Theoretisch könnte Ministerpräsidentin Francina Armengol direkt am Montag den Corona-Exit auf Mallorca und den Nachbarinseln für beendet erklären, was aber als unwahrscheinlich gilt.

Mit der Phase 3 gehen zudem weitere Lockerungen der Corona-Regeln einher. Unter anderem wird die maximale Auslastung der Restaurant-Terrassen auf 75 Prozent aufgestockt, die Zeitfenster für Sport und Spazierengehen im Freien fallen komplett weg.

Bisher hatte es noch mittags von 10 bis 12 und abends von 19 bis 20 Uhr eine "exklusive" Zeitzone für Menschen über 70 gegeben. Kontrolliert wurde die Einhaltung aber kaum noch, da sich auf den Straßen und Uferwegen längst so etwas wie Normalität breitgemacht hat. Ebenfalls erlaubt ab Phase 3 sind Schiffs- und Flugreisen zwischen den einzelnen Balearen-Inseln.

Keine Neu-Infektion, kein weiterer Coronatoter

Bei den täglich verkündeten Coronazahlen für die Balearen ist am Freitag keine Unruhe aufgekommen. Es gab wie schon am Donnerstag in der 24-Stunden-Bilanz keinen neuen Infektionsfall. Es wurde auch kein weiterer Coronatoter gemeldet. Am Donnerstag waren es drei, bezogen auf die vergangenen sieben Tage.

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Fast 20.000 Menschen auf den Inseln hatten das Virus

Eine neue Studie hat ergeben: Auf Mallorca und den Nachbarinseln haben nur rund 1,5 Prozent der Bevölkerung eine zumindest vorübergehende Immunität gegen das Coronavirus erworben, weil sie nach einer überstandenen Infektion entsprechende Antikörper gebildet haben.

In einer ersten Studie vor einigen Wochen lag diese Zahl höher. Damals war die Erhebung zu einer Gesamtinfiziertenzahl von 2,4 Prozent der Bevölkerung gekommen. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Zumindest zeigt das Ergebnis aber deutlich, dass auf den Balearen also fast 20.000 Menschen das Virus hatten – wesentlich mehr als die 2200 bekannten Fälle.

Manacors Strände gelten als „virusfrei“

Alle Strände der Gemeinde Manacor im Osten von Mallorca sollen das Label "virusfrei" erhalten. Das erklärte Bürgermeister Miquel Oliver vor Hoteliers und Unternehmern in S’Illot. Auf Liegen, Sonnenschirme und Chiringuitos müssen Badegäste in diesem Sommer verzichten. Duschen bleiben ebenfalls geschlossen. Rettungsschwimmer sollen in S’Illot, Porto Cristo oder Cala Domingos weiter ihren Dienst tun.

Förderunterricht in Schulen auf Mallorca

Die Schulen auf Mallorca sollen ab Montag, 8. Juni, wieder für Förderunterricht öffnen. Geplant sind Einheiten vormittags von 9 bis 13 Uhr und nachmittags von 15 bis 19 Uhr und nur nach einer vorherigen Anmeldung des jeweiligen Schülers.

Erlaubt seien pro Klassenraum je zehn (bei Kindern zwischen vier und sechs Jahren) oder 15 Schüler (bei den restlichen Altersstufen). Auch Kinderkrippen können ab Montag wieder öffnen, allerdings auch hier mit einer maximalen Anzahl von Kleinkindern je nach Alter.

Weiterer Infektionsfall bekanntgeworden

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch im Kreis einer Familie aus Palmas Viertel Es Rafal ist nun ein weiterer Infektionsfall bekanntgeworden. Es handelt sich um eine Person außerhalb des Familienkreises, die aber Kontakt zu einem der Infizierten hatte.

Insgesamt hatten sich vergangene Woche auf Mallorca elf Mitglieder der aus Pakistan stammenden Großfamilie, die ein Internetcafé im Son-Gotleu-Viertel betreibt, infiziert. Wie die Gesundheitsbehörden berichten, habe man die Infektionskette aber nachvollziehen und unterbrechen können. Die nun infizierte Person habe ohnehin zu den unter Beobachtung stehenden Kontaktpersonen gehört.