Zu den Hochzeiten der Virus-Pandemie war vor allem Palmas Uniklinik Son Espases gut ausgelastet. Heute geht es dort wieder "normal" zu. | Archiv

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Eine neue Studie hat ergeben: Auf Mallorca und den Nachbarinseln haben nur rund 1,5 Prozent der Bevölkerung eine zumindest vorübergehende Immunität gegen das Coronavirus erworben, weil sie nach einer überstandenen Infektion entsprechende Antikörper gebildet haben.

In einer ersten Studie vor einigen Wochen lag diese Zahl höher. Damals war die Erhebung zu einer Gesamtinfiziertenzahl von 2,4 Prozent der Bevölkerung gekommen. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Zumindest zeigt das Ergebnis aber deutlich, dass auf den Balearen also fast 20.000 Menschen das Virus hatten – wesentlich mehr als die 2200 bekannten Fälle.

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Eines aber ist sicher: Die Balearen sind eine der am wenigsten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Autonomen Gemeinschaften Spanien. Im gesamten Land liegt die Quote der Menschen, die das Virus hatten, gemäß der Studie nämlich bei 5,2 Prozent. Damit ist Spanien zwar weit entfernt von der sogenannten Herdenimmunität – hierfür müssten sich etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infizieren – allerdings macht diese Zahl deutlich, dass knapp 2,5 Millionen Menschen hierzulande mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Auch diese Zahl liegt etwa zehnmal höher als die offiziell bekannten Daten.

Eindrucksvolle Studien-Ergebnisse kommen aus den sogenannten "Corona-Hotspots" des Landes, zum Beispiel aus der Madrider Vorstadt Torrejón de Ardoz, wo die ersten Massenausbrüche Anfang März bekanntwurden. Dort könnten gemäß der Studie bis zu 22 Prozent der Einwohner das Virus gehabt haben. Überhaupt liegt die Zahl in der Metropolregion Madrid bei über 10 Prozent, in Barcelona bei knapp 8 und in den zentralspanischen Provinzen Cuenca und Soria bei knapp 15 Prozent.