Die Forderung von Deutschen, die Immobilienbesitz auf Mallorca haben, bevorzugt wieder auf die Insel reisen zu dürfen, war auch am Donnerstag ein heiß diskutiertes Thema.
Madrid will Deutschen entgegenkommen
Nachdem die Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol erklärt hatte, dass es keine Ausnahmen geben solle, kamen aus Madrid moderatere Töne. Transportminister José Luis Ábalos sagte, dass man überlege, wie man den Bundesbürgern entgegenkommen könne. Es soll Gespräche mit der Merkel-Regierung geben.
Auch die Mieter drängen auf die Insel
Nicht nur Ausländer mit Immobilieneigentum drängen auf die Insel, sondern auch diejenigen Mallorca-Freunde, die langfristig ein Haus oder eine Wohnung gemietet haben. Im Rahmen der aktuellen Diskussion forderte Jordi Cerdó, Vorsitzender der Vereinigung von Ferienimmobilien, dass für ihre Kunden dasselbe Recht gelten müsse wie für die Eigentümer von Immobilien.
Zahlen steigen weiter moderat
Was die täglichen Zahlen anbelangt, steigt die Menge der Corona-Infektionsfälle auf Mallorca und den Nachbarinseln weiter, wenn auch eher auf gemäßigtem Niveau. Am Donnerstag vermeldeten die Gesundheitsbehörden die Zahl 25. Die Zahl der Infektionsfälle stieg damit auf 1861. Vier weitere Todesfälle wurden gemeldet, damit starben bislang auf den Inseln 168 Menschen. Die Entwicklung in Gesamtspanien verläuft unterdessen ähnlich wie in den vergangenen Tagen: 440 Tote in den vergangenen 24 Stunden wurden vermeldet, somit stieg die Zahl der Gestorbenen auf 22.157. Die Zahl der Infektionsfälle nahm um 4635 auf 213.024 zu.
Mehr Gegenstimmen bei Verlängerung des Alarmzustandes
Das spanische Parlament in Madrid hat am Mittwochabend der Verlängerung des sogenannten Alarmzustandes bis zum 10. Mai zugestimmt. Allerdings kamen so viele Gegenstimmen wie noch nie zusammen. Neu ist, dass einzelne Regionen sich für „Sonderwege“ entscheiden dürfen. So könnten beispielsweise die Balearen die Öffnung bestimmter Geschäfte beschließen, die vielleicht in anderen Gegenden noch geschlossen sein müssen.
Die Kinder dürfen wieder auf die Straße
Eines ändert sich in den kommenden Tagen. Ab Sonntag, 26. April, dürfen bis zu drei Kinder eines Haushalts begleitet von einem Erwachsenen nach draußen. Das gilt von 9 bis 21 Uhr. Der Ausgang ist für eine Stunde pro Tag erlaubt, man darf sich nicht weiter als einen Kilometer vom eigenen Wohnort entfernen.
Zunächst werden Terrassen geöffnet
Die Gastronomen auf Mallorca denken derweil darüber nach, wie sie den Schritt in die neue Zukunft bewältigen, wenn der Ausnahmezustand vorbei ist. Viele wollen zunächst nur auf ihren Terrassen Gäste bedienen, weil da die zu erwartenden Abstandsregeln besser zu gewährleisten sind. Später sollen dann die Innenräume eröffnet werden.
Ecotasa-Projekte werden gestoppt
Ebenfalls ein Zukunftsthema ist die Touristenabgabe auf Mallorca, die nicht mehr fließt. Daher sollen zunächst alle mit dieser Ecotasa verbundenen Projekte gestoppt werden.
Schlechtes Krisenmanagement in Spanien
Nicht nur innerhalb Spaniens sieht man das Krisenmanagements seitens der Sánchez-Regierung kritisch. Nach einem jetzt veröffentlichten Ranking liegt Spanien beim Management der Coronakrise auf dem letzten Platz weltweit. Das besagt eine Untersuchung des in Australien beheimateten "Institute of Certified Management Accountants".
2 Kommentare
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Es reicht. Was glauben diese Leute eigentlich? Das die Bewohner der Insel diese dann 8 Wochen auf alles verzichtet haben um den Virus einzudämmen, damit dann die Touristen wieder ungehemmt ihren Spaß haben können? Allein auch die Forderung(!!!) der Eigentümer sofort die Gastronomie und die Golfplätze zu öffnen, zeigt was eigentlich gewollt wird. Bezweifle, daß auch nur einer bereit wäre sich den jetzigen Bedingungen anzupassen!
Spanien liegt beim Corona-Krisenmanagement weltweit auf dem letzten Platz. Beim Tourismus, bei den Menschenrechten, bei der Verfassungstreue, bei der Wirtschaftslage und beim gesunden Menschenverstand wohl auch!