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Sie haben eine metallische Färbung, werden bis zu vier Meter lang und 500 Kilo schwer. Und sie sind in Gefahr. Die Rede ist vom Makohai, der in Küstennähe in Tiefen von bis zu 150 Metern lebt. Wenn er den Turbo einlegt, erreicht er bis zu 80 Stundenkilometer, er zählt damit zu den schnellsten Fischarten überhaupt. Und er gehört zu einer der wenigen Haiarten, die auch springen können - und zwar bis zu sechs Meter hoch. Diesem Wasserwesen gilt beim XXVI. Treffen der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände (ICCAT) in Palma die ganze Aufmerksamkeit.

Vertreter von 53 Regierungen debattieren vom 18. bis 25. November im Kongresszentrum der Inselhauptstadt über Fangbeschränkungen zum Schutz des Makohais. Wissenschaftler empfehlen seit 2017, die Anlandungen des stark dezimierten nordatlantischen Kurzflossen-Makohaibestands zu verbieten, und warnen davor, dass dem südatlantischen Bestand ein ähnliches Schicksal droht.

Der Makohai lebt in den subtropischen und warmen Gewässern aller Ozeane, auch im Mittelmeer. Spanische Fischereiflotten angeln weltweit die meisten Makohaie, sein Fleisch und seine Flossen sind eine begehrte Ware. Trotz wiederholter Warnungen vor Überfischung hat die EU EU bislang nicht für die Einhaltung der wissenschaftlichen Empfehlungen der ICCAT gesorgt oder Fangobergrenzen festgelegt.

Gabriel Morey, Mitbegründer der mallorquinischen Stiftung "Save the Med", erklärte am Dienstag in Palma: "Die Einschätzungen der Wissenschaftler sind eindeutig: Der Makohai ist akut bedroht. Ein Fischereiverbot ist dringend nötig, um ihn zu retten. Wir müssen ihn so schützen, wie wir es bei anderen gefährdeten Arten wie Meeresschildkröten oder Mönchsrobben auch tun."

Auch die Meeresschutzorganisation "Project Aware" und die "Shark League" haben bereits einen ähnlichen Appel an die ICCAT gerichtet. (mais)