Auf dem seit Jahren immer mal wieder im Hafen von Palma de Mallorca präsenten Kreuzfahrtschiff "Norwegian Spirit" ist es zu einer Meuterei gekommen, allerdings bei einer 14-tägigen Nordeuropa-Reise. Von Southampton in England aus sollte es auf der „Mystische Fjorde“-Tour unter anderem nach Dublin in Irland, Belfast in Nordirland, nach Amsterdam in den Niederlanden, nach Reykjavik und Akureyri in Island und zu Zielen in Dänemark gehen.
Doch ein Ziel nach dem anderen wurde gestrichen, wie mehrere Medien berichten. So steuerte die „Norwegian Spirit“ etwa einen Hafen in der Normandie statt Amsterdam an – und konnte dort doch nicht anlegen. Die Witterungsverhältnisse seien zu schlecht, so die Begründung. Auch die Einfahrt in einen weiteren Ausweichhafen sei nicht möglich gewesen. Zudem seien die Stopps in Island ausgefallen – die Höhepunkte der Kreuzfahrt.
Auf einem extra eingerichteten Twitter-Account namens NCLHELL machten die Passagiere ihrem angestauten Frust Luft – und zeichneten ein Bild der missglückten Kreuzfahrt. „Geplant waren vier Seetage, stattdessen waren es sechs – das Schiff fuhr nicht nach Island oder Amsterdam. Wo sonst muss man den vollen Preis zahlen und bekommt nur 40 Prozent?“, hieß es da etwa.
Doch nicht nur in den sozialen Netzwerken, auch an Bord selbst eskalierte die Situation. Auf Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, sind Protest-Szenen zu sehen, die an Meuterei erinnern. Passagiere fordern lautstark Rückzahlungen, halten selbst gebastelte Plakate in die Höhe
„Wir wollen Rückzahlungen, wir wollen Rückzahlungen!“, skandierten die Passagiere der „Norwegian Spirit“ im Atrium des Kreuzfahrtschiffs. Ein Teil der Besatzung stand auf der geschwungenen Flügeltreppe und blickte auf die rebellierenden Gäste. „Norwegian Hell“ – Norwegische Hölle – nannten die enttäuschten Urlauber das Schiff des Reiseanbieters Norwegian Cruise Line.
8 Kommentare
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Ihr reagiert wie der "Pawlowsche Hund aufs Glöckchen". Stichwort "Kreuzfahrtschiff" und schon gehts Gebell wieder los. Was wirklich passiert ist, interessiert Euch gar nicht. Gehts noch?Passagiere haben die gleichen Rechte wie gegen Fluggesellschaften. Fertig ! Also spart Euch die Hetzerei !
„Wie glücklich man am Lande war, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht.“Seneca
Die Meuterei in der Schifffahrt ist die Gehorsamsverweigerung von Schiffsbesatzungsmitgliedern. Auf Passagiere trifft der Ausdruck nicht zu.
Total ausgeliefert, es kann keiner weglaufen oder zur Konkurenz gehen. Der allmächtige Kapitän auf dem Schiff sagt No und bekommt womöglich noch eine Prämie. Dazu 25% Rabatt für die nächste gebuchte Kreutzfahrt und der größte Witz 69€ pro Person für die Besichtigung der Wäscherei. Genau so etwas wünscht sich der ein und andere auf einer Seefahrt.
Nachtrag: Auch im Palma konnte die Q2 einmal nicht anlegen, weil es die Schlepper wegen ungünstiger Winde nicht gelang, die sture Lady an den Kai zu bringen.
Zum Schluss entscheidet der Kapitän, ob bei schwieriger Lage nen Hafen angefahren wird. Ich hatte mal den Fall, das zur Zeit der Unabhängikeitsnummer der Katalanen in Barcelona Demos, Unruhen, etc. waren. Wir waren mit der Aida Richtung Barcelona. Vom Kapitän gabs am Vorabend die Durchsage, das die politische beobachtet werde. Sollte es ganz eskalieren, werde Barcelona nicht angefahren und man fährt weiter nach Palma...
Wolken, Wind und Wogen spielen auch bei modernsten Schiffen eine Rolle und deshalb kann es solche Fälle immer geben.ABER: mit Ausnahme von Island sind alle genannten Häfen für schlechtes Wetter geeignet. Hier scheint etwas oberfaul zu sein.
Vielleicht hätten die Passagiere besser daran getan, erst gar nicht zu buchen? So etwas ist ja immer mit einem Risiko für Geldbeutel und Leben verbunden ...