Die Insolvenz der britischen Thomas Cook plc sowie zahlreicher ihrer internationalen Tochterunternehmen führt dazu, dass viele Arbeitnehmer auf Mallorca mit Saisonverträgen in diesem Jahr früher in die Winterpause entlassen werden.
Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, lösen viele Tourismusunternehmen auf der Insel die entsprechenden Arbeitsverträge früher auf, um die durch die Pleite entstehenden Kosten so gering wie möglich zu halten.
Der balearische Transportunternehmerverband FEBT beispielsweise will seinen Mitarbeiterstab diesen Herbst früher als geplant um mindestens 15 Prozent reduzieren. Aus Gewerkschafterkreisen verlautet es, viele Hoteliers würden derzeit mit ihren Angestellten verhandeln, wie sich die oft bis November dauernden Saisonverträge verkürzen ließen. Dies sei vor allem in den besonders touristischen Küstengegenden um Cala Millor, Playa de Palma, Alcúdia-Can Picafort, Cala d’Or, Capdepera, Playa de Muro und Calviá der Fall.
"Oktober dieses Jahres wird der kritischste Monat für die Insel sein", glaubt auch Miguel Fluxá, Chef der Hotelkette Iberostar, der "Ultima Hora" ein Interview zu dem Thema gab. "Man kann froh sein, dass Mallorca auch in der Nebensaison so gute Flugverbindungen hat. Das dürfte den Schaden, im Vergleich zu anderen, abgelegeneren Reisezielen, in Grenzen halten."
Dennoch wird deutlich, wie hart das Ende des Reise-Riesens Thomas Cook Mallorca trifft. Laut der Präsidentin des Hotelverbandes Playa de Palma, Isabel Vidal, belaufen sich die Verluste der Hotels dort auf mindestens 10 Millionen Euro. Immerhin hätten 60 Prozent der Playa-Hotels mit dem Reiseveranstalter zusammengearbeitet.
Unterdessen hat auch das Thomas-Cook-Tochterunternehmen in Palma, die In Destination Incoming S.L. Insolvenz beim Handelsgericht der Balearen-Hauptstadt angemeldet. Für 760 Mitarbeiter bedeutet dies nun nervenzehrendes Warten. Sie haben ihr Septembergehalt noch nicht bekommen, müssen aus rechtlichen Gründen aber am Arbeitsplatz erscheinen, bis die Situation geklärt ist. Anschließend wird es für sie darum gehen, so schnell wie möglich Arbeitslosengeld zu erhalten. (cze)
6 Kommentare
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Bus-Unternehmer und deren Busfahrer haben nur während der Saison Arbeit. Über Arbeitszeit-Konten kann der ÖPNV Ganzjahres-Beschäftigung bieten. Das ist besser für Personal, Sozialkassen und Fahrgäste. Auch PKW-Fahrer kommen so dank weniger Stau mit weniger Treibstoff schneller an’s Ziel.Tourismus ist klimaschädlich - ÖPNV reduziert die Klima-Belastung. Zeit zukunftsorientiert zu handeln! Der von Archangel genannten Firma und allen Angestellten wäre mit einer vorübergehenden Anmietung durch TIB und EMT SOFORT geholfen.
Thomas Cook ist doch nicht erst seit gestern pleite.Seit Jahren kämpft der Konzern Schneeballsystemartig gegen den nicht abzuwendenden Supergau.Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen , und wen triffts ? Wie immer dir kleinen.Wenn das mal keine Insolvenzverschleppung war.....
Es gibt ja schon saublöde Kommentare, auch wenn sie wohl ironisch gemeint sind. Meiner ehemaligen Chefin droht die Pleite weil sie exclusiv für Neckermann gearbeitet hat. Auch hier werden Mitarbeiter arbeitslos. Es ist überhaupt noch nicht abzusehen was die Pleite von Thomas Cook an Kosten und weiterer Pleiten aufwirft.
TIB und EMT sollen sofort alle verfügbaren Busse und Fahrer für ein Jahr anmieten und Ihre Kapazitäten verdoppeln. (= keine Insolvenzen!) Dann noch die Benutzung für die ersten beiden Monate kostenfrei stellen - ecotasa wurde genügend eingenommen. Der Straßenverkehr wird wieder flüssig, die ärmere Hälfte fährt Bus und ALLEN ist gedient! Im nächsten Sommer erfolgt dann die Hälfte der Hoteltransfers im 15 min Takt mit dem ÖPNV. Man sollte die Krise nutzen, um grundlegende Veränderungen für den Klimaschutz sofort umzusetzen. Diese Chance ist einmalig!
Fragt sich nur, was mit dem Heer der Arbeitslosen, durch Cook, nächstes Jahr passiert. Wenn sich kein anderer Reisveranstalter findet, bleiben dann die Lichter aus in den Hotels. An Cook hängen ja viele, die mit gezogen werden: Neckermann, Airmarin, etc..Dann trifft das ein was einige fordern: die Insel bleibt leer. Außer die Touristengegner dürfte das nicht viele freuen...
Das ist aber doch ein Grund zur Freude. Da werden ja Wohnungen frei. Und natürlich weniger CO2 Luftverschmutzung - weil die ja auch atmen.