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Die Küstensiedlung La Mola ist auch weiterhin das Sorgenkind der Gemeinde Andratx. Die Straßen sind voller Schlaglöcher, die Laternen funktionieren nicht. Viele der teuren Villen sind weder ans Wassernetz noch an die Kanalisation angeschlossen. Der Laster des Wasserlieferanten quält sich die Hügel hinauf. Den Abfall müssen die Anwohner mit nach Port d’Andratx nehmen und dort entsorgen.

Im Januar 2018 wurde eine Anwohnergemeinschaft gegründet, welche die Erschließung der Urbanisation nahe Port d’Andratx vorantreiben will. Nach wie vor laufen Verhandlungen zwischen dem Rathaus, der Gemeinschaft sowie dem Bauunternehmen Acciona.

Zunächst müssen die Grundstücke neu parzelliert werden, danach wird ein Erschließungsvertrag aufgesetzt. Nun steht zur Diskussion, La Mola in zwei Teilbereiche aufzuteilen, einen, wo bereits schon Erschließungsarbeiten stattgefunden haben und einen anderen, wo noch nicht. Einen Starttermin der Erschließung gibt es bisher nicht.

Die Halbinsel ist eine von zehn privaten Urbanisationen in Andratx. Die einstigen Bauunternehmer kamen ihrer Verpflichtung zur Erschließung nicht nach. 2008 beauftragte die Gemeindeverwaltung das Unternehmen Acciona mit dem Bau von Straßen, Gehwegen, Kanälen und Wasserleitungen. Zwei Jahre sollte das dauern und 44 Millionen Euro kosten.

Die Anwohner wurden für die Erschließungskosten zur Kasse gebeten. Baubeginn sollte sein, wenn drei Viertel der Nachbarn die Gebühren bezahlt hatten. Auf La Mola tat das nur die Hälfte. Mitschuld daran trägt auch die Gemeinde: Falsche Zahlungsbescheide wurden verschickt. Das Geld liegt nach wie vor auf einem Konto der Gemeinde.

Unterdessen klagte die katalanische Unternehmerfamilie Bascones, die seit 1960 einen Großteil von La Mola erschlossen hatte, gegen die Gemeinde und bekam recht. Bereits gebaute Infrastruktur muss nun aus dem Bauvertrag herausgerechnet und die Anwohnergebühren müssen neu kalkuliert werden. Dort hakt es zwischen Andratx und Acciona.