Bis März schlägt die Stunde wieder anders. | Archiv

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Ab Sonntag gilt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien wieder die Winterzeit. Die Uhren werden wie immer am letzten Oktoberwochenende um drei Uhr nachts um eine Stunde zurückgestellt. Der Plan von EU-Kommissionschef Jean Claude Juncker, das Prozedere 2019 abzuschaffen, stößt unterdessen zunehmend auf Widerstand.

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Kurios ist, dass Spanien trotz der Zeitumstellung weiterhin seiner Zeit voraus ist. Denn es lebt seit 1940 mit einer verkehrten Uhrzeit. Damals beschloss die Regierung von Diktator Francisco Franco, diese im Land um eine Stunde vorzuverlegen. Im Amtsblatt hieß es aber auch: „Der Zeitpunkt, zu dem die normale Zeit wieder gilt, wird noch bekannt gegeben.”

Das ist aber nie passiert. Sogar nach der Rückkehr zur Demokratie blieb Francos Uhrzeit-Beschluss gültig – bis heute. Der Diktator wollte die Uhrzeit derjenigen in befreundeten europäischen Ländern anpassen. Er meinte damit das von Benito Mussolini regierte Italien und Hitler-Deutschland. Problematisch ist aber, dass die Mitteleuropäische Zeit nicht der geografischen Lage Spaniens entspricht. Denn fast das gesamte Staatsgebiet liegt westlich des Nullmeridians, der durch Greenwich (London) verläuft. In Spanien müsste also – und bis 1940 war das ja auch so – dieselbe Uhrzeit gelten wie in Großbritannien oder Portugal. Das ist aber nur auf den sehr weit westlich liegenden Kanaren so. Die wohl einschneidendste Folge von Francos Entscheidung ist, dass es besonders im Winter und vor allem in den westlichen Teilen der Halbinsel extrem spät hell wird.