Nicht schön: So sieht in diesen Tagen das Grün des 18. Lochs von Golf de Andratx aus.

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Der Golfplatz von Golf de Andratx in Camp de Mar auf Mallorca ist seit Montag vorübergehend geschlossen. Voraussichtlich zwei Wochen lang kann dort nicht gespielt werden.

Hintergrund: Das Wasser von der Kläranlage in Andratx, das die Betreiber des Platzes zum Bewässern nutzen müssen, ist von zu schlechter Qualität. „Wir müssen jetzt erstmal Schäden beseitigen und weitere abwenden“, so Dirk Dünkler, Geschäftsführer von Golf de Andratx, auf MM-Anfrage. „Das Problem besteht etwa seit Ende Juni, Anfang Juli. Auch die Geruchsbelästigung ist extrem.“ Zurückzuführen sei die mangelhafte Qualität auf Änderungen in der Funktionsweise der Kläranlage.

„Bis jetzt haben wir etwa 250.000 Euro verloren. Insgesamt werden die Schäden in die Millionenhöhe gehen.“ So würden Installationen beschädigt, man müsse zusätzliche Arbeiter beschäftigen. Schon in den vergangenen Wochen habe man seitens des Clubs die Mitglieder zu anderen Golfplätzen in der Nähe geschickt und die Kosten übernommen.

Noch vor ein paar Tagen habe es Gespräche mit dem Wasserverband Abaqua gegeben, die jedoch, so Dünkler, ergebnislos geblieben seien. Der Golf-Manager verweist darauf, dass es nicht nur ein Problem für seine Anlage sei. „Von diesem minderwertig geklärten Wasser werden pro Tag 4000 Kubikmeter produziert. Davon nehmen wir zwischen 1200 und 1400 ab. Der Rest wird ohne weitere Bearbeitung ins Meer geleitet.“

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Während der Streit in Andratx eskaliert, gab das balearische Umweltministerium am Montag eine Pressemitteilung heraus, in der verkündet wird, dass man drei mallorquinische Golfplätze mit Geldstrafen belegt habe. Dabei geht es zum Teil um Vorwürfe, die schon seit einiger Zeit im Raum stehen.

Dünkler: „Das kann doch kein Zufall sein. Wir weisen auf eine Fehlentwicklung hin und als Retourkutsche werden die alten Sachen wieder rausgeholt. So kann man doch nicht allen Ernstes Politik machen.“

Gemäß der Pressemitteilung müssen Golf de Andratx, Golf Son Gual und Golf Vall d‘Or Strafen zahlen, weil sie bei der Bewässerung ihrer Anlagen unter anderem Wasser eingesetzt hätten, das nicht aus Kläranlagen stammt. Son Gual soll mit rund 532.000 Euro zur Kasse gebeten werden, Camp de Mar mit 250.000 und Vall d‘Or mit 177.000.

Dirk Dünkler: „Ich kann nur für unseren Club sprechen. Es handelt sich aber um Vorwürfe, die alt und zum Teil längst vom Tisch sind. Das haben wir schriftlich. Von der Pressemitteilung habe ich gehört, eine konkrete Zahlungsaufforderung liegt mir nicht vor. Sollte da etwas kommen, gehen wir vor Gericht. Auch wegen der aktuellen Probleme wird es ein juristisches Nachspiel geben, das steht jetzt schon fest.“