Der Balearische Jagdverband hat mehr als 8000 Mitglieder. An diesem Sonntag (15.4.) wollen 1200 Jäger aus Mallorca an der Plaza de España für ihr Recht auf die Jagd demonstrieren, die sie als Teil ihres Lebensstils betrachten. Aus diesem Anlass hat die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora mit dem Verbandsvorsitzenden Pedro Bestard gesprochen.
Wie sieht die aktuelle Situation für Jäger aus?
Pedro Bestard: Auf den Balearen gibt es mehr als 20.000 Jäger und mehr als 1500 Jagdreviere. In 80 Prozent des Gebiets außerhalb Palmas darf gejagt werden.
Am Sonntag zeigen die Jäger in Palma Flagge. Mit wieviel Teilnehmern rechnen Sie?
Bestard: Sich auf eine Zahl festzulegen, ist schwierig. Alle sind natürlich informiert und haben zugesagt, aber sichere Voraussagen können wir nicht treffen.
Wer steckt hinter der Veranstaltung?
Bestard: Verantwortlich ist der Spanische Jagdverband, sie findet gleichzeitig in 40 Provinzen des ganzen Landes statt. Auf den Balearen sind drei Versammlungen geplant. In Palma auf der Plaza de España, in Menorca auf dem Messegebiet Es Mercadal und in Ibiza in Sant Josep. Auf den Balearen unterstützen sämtliche Jagdverbände diese Treffen.
Warum wollen Sie sich Gehör verschaffen?
Bestard: Hauptsächlich, weil wir die zahlreichen Angriffe, Beleidigungen und Bedrohungen vonseiten der Tierschützer leid sind. Wir sind eine sehr große und aktive Gruppe und üben eine legale Aktivität aus. Wir verdienen es nicht, auf diese Art attackiert zu werden.
Werden Sie heute öfter angegriffen als früher?
Bestard: Das gab es schon immer. Aber die Attacken haben sich in den vergangenen zwei, drei Jahren multizipliert. Sie haben sich nach dem Fall Mel Capitán, der katalanischen Jägerin, die sich im vergangenen Sommer das Leben nahm, verschärft und gingen pausenlos weiter.
Worauf führen Sie die Anschuldigungen zurück?
Bestard: Wir wissen es nicht, ich kann Ihnen keinen Grund dafür nennen. Die Jagd gab es hier schon immer. Tierschützer fordern, dass Tiere nicht gejagt werden dürfen, aber das war schon immer so. Auf dem Land sind es Jäger, nicht Tierschützer, die die Tiere füttern und den Boden düngen.
Was fordern die Jäger?
Bestard: Wir fordern lediglich das Recht, jagen zu dürfen. Die Jagd ist unsere Art zu leben. Wir wollen unsere Kínder weiterhin nach unseren Werten erziehen. Wir wollen, dass der Hass auf die Jäger aufhört und dass wir nicht als sonderbare Wesen betrachtet werden. Das ganze ländliche Leben ist durch diese Leute bedroht.
Sie betrachten die Angriffe von Tierschützern also als Angriff auf Ihren Lebensstil?
Bestard: Genau, in den sozialen Medien werden wir beispielsweise auf alle mögliche Weise beschimpft. Es ist der Zeitpunkt gekommen, um zu sagen, dass es reicht.
16 Kommentare
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kill yourself and never animals, they have been first an the earth and a part of god, no one has the right to kill animals. no one
Werte Leser und Redaktion,sehr geehrter Herr Bestard,mit Scherheit gibt es viele traditionelle Jäger die seit Genarationen der Jägerei nachgehen und Vögel,Kaninchen und Ziegen jagen um sie zu verspeisen.Es gibt aber auch jede Menge Möchtegerne die dazugehören wollen, ihr Prestige pflegen und ihren Ego.Wie von ihren dicken Eiern behinderte begegnen sie einem und sind stolz weil ein Grossgrundbesitzer sie jagen lässt.Sie kümmern sich nicht um angrenzende Fincas und mindestabstände sondern ballern wie wild auf alles was auffliegt.Schrot auf dem Dach in der Zisterne und im Pool.Auf bitten das zu unterlassen reagieren sie extrem aggressiv und drohen mit der Waffe, verlieren fast jede Kontrolle mit Schaum vor dem Mund.Der Verband sollte sich überlegen ob er nicht genauer hinsehen sollte bei der Vergabe von Lizenzen.Im übrigen muss sich auch die Tradition im Rahmen der geänderten Lebensgewohnheiten und Umweltbedingungen bewegen.
Ich verstehe, dass in vielen engbesiedelten Regionen Europas (auch in D) Bestände durch Jagd in die Schranken gewiesen werden müssen, sonst nehmen sie überhand (aktuell Wildschweinplage). Jedoch hier und in ganz Spanien wage ich zu bezweifeln, dass die hiesigen Jäger die Jagd zur Einhaltung der Vermehrung einiger Wildarten bzw aus Gründen der Revierpflege betreiben. Hier geht es nur um Spass, -dass die Tiere dann gegessen werden, ist der Nebeneffekt. Wie bereits unten erwähnt, sieht man die Spuren der Schiesswütheit dann noch in der Natur liegen. Ausserdem macht es Krach, so viel Krach, dass Hunde bzw. andere Tiere ängstlich auf die Schüsse reagieren. Und zum Dank an die Jagdhunde, die dem Jäger das erlegte Wild vor die Füsse legen, werden die dann nach Beendigung der Jagdsaison am nächsten Baum aufgehängt! Abscheuliche "Tradition"!
Oh ja, Entschuldigung ... "Jäger sollten Jäger jagen" ... das habe ich tatsächlich mit meinen Scheuklappen überlesen. Ein super Kommentar und sehr Artikelbezogen. Ferner kann ich auch nicht erkennen, dass es in dem Artikel um Vogelarten - speziell Singvögel - geht. Das wurde auch nur mit einem Kommentar eingeworfen. Verstehen Sie mich nicht falsch ... ich bin auch kein großer Freund der Jagd, sehe aber ein, dass der Bestand in Grenzen gehalten werden muss. Ich kenne viele ortsansässige Jäger und ja ... auch erlegte Fasane, Tauben und sogar Krähen werden in dieser Region verarbeitet und sogar verzehrt. Singvögel natürlich nicht, die sind hier lebend gerne gesehen. Ich finde es nur eine Frechheit, dass hier wieder alles über einen Kamm geschoren wird und (gefühlt) alle Jäger als respektlose Tiermörder dargestellt werden, die nur zum Spass töten. So ist es nämlich nicht. Leider gibt es - wie überall - auch in diesem Bereich schwarze Schafe (keine ausgebildeten Jäger) die unter anderem mit Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen, das wird hier aber absolut verurteilt und ein ausgebildeter Jäger würde soetwas auch unter keinen Umständen tolerieren geschweige denn praktizieren.
Silke, wenn du nicht nur mit Scheuklappen durch die Kommentare lesen würdest wäre dir aufgefallen dass hier hauptsächlich die Jagd zum Spaß verurteilt wird. Niemand wird -wie Eingangs geschrieben- etwas gegen die Pflege eines Wildbestandes haben. Aber willst du mir allen Ernstes erzählen, dass sich ein Jäger Abends ein mit Schrotflinten vom Himmel geholtes 'Zerfledderter-Singvogel' Menü gönnt? Denk nochmal nach...
Sich über den einzelnen Jäger aufregen, der im Jahr vielleicht zehn Wildtiere erlegt, diese aber auch vollständig verarbeitet/verzehrt, während man selbst am Küchentisch sein dickes Steak von dem "glücklichen" Schwein/Rind/Huhn verschlingt, halte ich für ziemlich fadenscheinig. Da protestiert niemand gegen, dass diese armen Kreaturen nur wenige Monate fett gemästet und gequält werden um dann zu Millionen im Jahr für unseren Konsum zu sterben (leider ein anderes Thema). Pfui, schämt euch. Das Wild lebte vorher wenigstens frei und konnte sich größtenteils ungehindert bewegen (obwohl, wenn man an die netten Hundehalter denkt, die ihre Tiere frei laufen lassen und die ja IMMER abrufbar sind - aber auch das ist ein anderes Thema). Und im übrigen ... ist es Ihnen lieber alle Nase lang tote Rehe im Wald liegen zu sehen? Ab einem gewissen Alter sind die Zähne dieser Tiere so abgenutzt, dass sie nicht mal mehr Nahrung zu sich nehmen können. Sollen sie dann lieber qualvoll verhungern? Moral von der Geschicht: ALLES hat seine Vor- und Nachteile, aber leider, leider überwiegen die Nachteile enorm für die gesamte Tierwelt, da es leider, leider die Menschheit gibt, die gerne Gott spielt ... Ende!
Um den gelöschten Kommentar nochmals aufzuarbeiten: Fakt ist, dass hiesige Jäger Tiere erschießen, die anderswo in Europa geschützt sind, wie z.B. die Singdrossel, ein Zugvogel. Leider findet man auch noch vereinzelt Netze zum Fang dieser Tiere (eine weitere Unart, denn die hängt man aus, um wieder gemütlich nach Hause gehen zu können und dann später zur "Ernte" zu kommen. Des Weiteren kann ich nicht behaupten, Jäger während der Ruhephasen außerhalb der Jagdsaison Revierpflege zu betreiben. Es werden ja noch nicht einmal die leeren Schrottpatronen aufgesammelt. Da Schrottkugeln sich beim Eintritt in ein Tier teils zerlegen und somit in die Nahrungskette des Jägers kommen (Blei ist vermutlich mitverantwortlich für Alzheimer), sollten diese sich fragen, warum dieses zeug zusätzlich kiloweise seit Jahrzehnten über die Felder verschossen wird und auf dem landwirtschaftlich genutzten Böden liegen bleibt. Fazit: Das Image der Jäger ist ein selbst gemachtes. Fataler ist es übrigens, dass Anzeigenblätter, wie dieses, einen freien Journalismus nicht kennen und nicht opportune Kommentare löschen.
Leider ist es wie überall. Selbsternannte Schützer für dieses und jenen maßen sich an, anderen Vorschriften mach zu dürfen. Respekt für andere Ansichten gibt es da nicht. Ob Jagd, Auto oder was auch immer, man ist dagegen, speziell die deutschen Naseweise in Nacheiferu8ng den grünen Ansichten, die es in Deutschland gibt. Geigt euch nach Hause, ihr Pfeifen.
Ich mag die Jagd auch nicht, aber das ist das Land der Spanier und die müssen Ausländer sicher nicht um eine Genehmigung bitten. Sonst hätten wir ja deutsche Verhältnisse, wo Muslime vorgeben wie in Almanistan gelebt werden soll. Wir sind Gäste hier, also schön die Klappe halten und froh sein hier leben zu dürfen.
"Auf den Balearen gibt es mehr als 20.000 Jäger und mehr als 1500 Jagdreviere. In 80 Prozent des Gebiets außerhalb Palmas darf gejagt werden." - Nicht umsonst heißt Malle auch "Ballermann-Insel". Leider auch wegen solcher "Knall"köppe. Ohne Not und nur zum persönlichen Spaß wehrlose Tiere abzuknallen ist für mich das WIDERLICHSTE, was es in der Mensch-Tier-Beziehung gibt. Das sollen "Werte" sein? Das ist dekadente Perversion von Werten. So etwas haben nichtmal die Ur-Menschen gemacht, sie sind nur zum eigenen Schutz und Überleben auf die Jagd gegangen.