Von der Anklägerin zur Angeklagten: Virginia López Negrete wird versuchte Erpressung am spanischen Königshaus vorgeworfen und soll nun für 12 Jahre in Haft. Das fordert zumindest die Staatsanwaltschaft.
Die Nebenklage-Anwältin im Fall Nóos um Königsschwager Iñaki Urdangarin, dessen Gattin Cristina und 13 weitere Mitbeschuldigte vertrat bei den Verhandlungen auf Mallorca die politisch rechtslastige "Steuergewerkschaft" Manos Limpias (Saubere Hände).
Dieser und dem angegliederten Verbraucherschutzverein Ausbanc werden kriminelle Machenschaften vorgeworfen. Immer wieder sollen Personen, Organisationen und Firmen mit medialer Anschwärzung bedroht worden sein. Den Rufmord-Kampagnen konnte man nur mit rechtzeitigen Zahlungen oder mit überteuerten Anzeigenschaltungen in den hauseigenen Medien entgehen. Zu den Geschädigten gehört auch die Großbank BBVA. Ein Mitarbeiter sollte angeblich in den Fall Nóos hineingezogen werden, um das Kreditinstitut zu erpressen.
Dem Königshaus erging es offenbar nicht besser: Zu einem Tarif von drei Millionen Euro war Manos Limpias angeblich dazu bereit, die Nebenklage gegen die später freigesprochene Prinzessin Cristina zurückzuziehen.
Zur Übernahme der Prozesskosten der Infantin wurde der Verein bereits verurteilt. Gegen 14 Personen gibt es eine Anklage wegen Betrugs, Erpressung, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und weiterer Delikte. In erster Linie geht es um die bereits inhaftierten Luis Pineda (Ausbanc, 118 Jahre Strafforderung ) und Miquel Bernad (Manos Limpias, bis zu 24 Jahre Gefängnis). Die Juristin López Negrete hatte sich von dem Duo verbal distanziert, wird nun aber beschuldigt, an den Machenschaften in der spanischen Hauptstadt und auf Mallorca beteiligt gewesen zu sein.
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