Daniel Rieger (l.) und Alex Friedrich bei der Schadstoffmessung. Unterstützt wurden die NABU-Vertreter von Vertretern der lokalen Gruppen GOB und Amics de la Terra. | MIQUEL A. BORRAS - UH

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Das war völlig erwartbar", kommentiert Daniel Rieger die Ergebnisse von Schadstoffmessungen im Kreuzfahrthafen von Palma. Der Verkehrsreferent des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) hatte am vergangenen Wochenende gemeinsam mit dem Wissenschaftler Alex Friedrich die Belastung der Luft mit ultrafeinen Partikeln gemessen und festgestellt, dass die als unbedenklich eingestuften Werte um ein Vielfaches übertroffen werden.

Seit Jahren kämpft der Naturschutzbund gegen die Luftverschmutzung durch Kreuzfahrt- und andere Schiffe. Am Samstagabend stellten Rieger und Friedrich ihre Messgeräte zunächst bei der Kathedrale auf, um die normale Belastung der Luft an Palmas Meeresfront zu ermitteln. Ergebnis: 1500 ultrafeine Partikel pro Kubikzentimeter. Am nächsten Morgen, nach dem Einlaufen der ersten Kreuzfahrtschiffe, wiederholten sie die Messung am Terminal der "Cruceros". Ergebnis nun: 70.000 Feinstaubpartikel. 1000 gelten laut NABU als unbedenklich.

Für Rieger ist klar: Die Schiffe im Hafen von Palma stellen eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung dar, zumal der Wind die Abgase in Richtung Stadt treibe. Dieselabgase seien vor allem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.

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Als Ursache für die hohe Belastung benennt Rieger zwei Faktoren: Die Schiffe seien mit Schweröl unterwegs - "3000-mal dreckiger als Autodiesel" -, außerdem fehlten in der Regel Partikelfilter und Stickoxidkatalysatoren. "Die Unternehmen ändern nichts daran, weil es Geld kostet - und weil sie es nicht müssen. In der Seefahrt wird vieles laxer gehandhabt als an Land."

Die Forderungen der Umweltschützer: Ein Schwerölverbot und neue Vorschriften zur Abgastechnik. Hier sieht er die Anrainerstaaten im Mittelmeer in der Pflicht, ein Emissionskontrollgebiet einzurichten. In Nord- und Ostsee dürfe längst nur der bessere "Marinediesel" eingesetzt werden. "Warum geht das nicht auch im Süden?", fragt Rieger.

Als Schritt in die richtige Richtung werden Schiffe wie die "Aida Perla" bezeichnet, die im Hafen auch mit Flüssiggas betrieben werden können. Allerdings bemängelt der NABU, dass in den meisten Häfen hierfür noch die Infrastruktur fehlt. (jog)

(aus MM 34/2017)