Zoff im Knast von Palma. | Alejandro Sepúlveda

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Nach der neuerlichen Attacke eines Gefangenen gegen drei Sicherheitsbeamte in der Vollzugsanstalt in Palma fordern Gewerkschaften den Rücktritt der Direktorin. Mit dem Ruf "Allah ist groß" griff ein Häftling die drei Mitarbeiter an, die ihn gerade auf einen Hofgang begleiten sollten.

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Alle drei Sicherheitsbeamte mussten in der Notaufnahme behandelt werden. Einer voll ihnen erlitt einen Fingerbruch, ein weiterer eine Verstauchung, der dritte erhielt einen Kopfstoß im Mundbereich. Der Gefangene, der wegen seiner hohen Gewaltbereitschaft von den übrigen Gefangenen isoliert wird, weist ein langes Register an Haftstrafen und Gefängnisaufenthalten auf. Er wurde vor einigen Jahren vom Festland auf die Insel verlegt, hat sonst keinerlei Beziehung zu Mallorca.

Die Gewerkschaft der Vollzugsbeamten nahm den jüngsten Vorfall zum Anlass, um auf die aus ihrer Sicht widrigen Arbeitsverhältnisse im Gefängnis von Palma hinzuweisen, schreibt die spanische Tageszeitung Ultima Hora. Es sei in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt zu Übergriffen auf Vollzugsbeamte gekommen. In einem Brief forderten die Gewerkschaften den Rücktritt der Gefängnisdirektorin und ihres Sicherheitschefs. Das Vertrauensverhältnis zwischen den Angestellten und der Gefängnisdirektion sei zerrüttet, Gespräche wurden nicht mehr stattfinden. Hinzu komme ein drastischer Mangel an Personal und Mittel, kritisierte die Gewerkschaft.