Im Gefängnis von Palma hat der Drogenhandel überhand genommen. | Ultima Hora

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Der Verteidiger Vicente Campaner hat gegenüber der mallorquinischen Tageszeitung Ultima Hora Gefängniswärter von Palma beschuldigt, am Drogenhandel beteiligt zu sein.

Campaner habe seinen Vater wöchentlich im Gefängnis besucht und dabei erlebt, wie Drogen über den Tisch gehen: "Das sind Mengen, die nicht über den Büstenhalter einer Frau im Knast landen", so der Anwalt. Er beschuldigt die Aufseher, "einfach wegzuschauen", oder selbst vom Drogenhandel zu profitieren. Palmas Gefängnis gehöre, so Campaner, zu den schlimmsten in ganz Spanien. Vor allem in den Trakten drei und vier sei es besonders schlimm, dort würden die Insassen noch vor dem Essen Drogen konsumieren und "das kann nicht alles Stoff der Gefangenen sein", so Campaner, der außerdem Vorsitzender der Vereinigung "25.2" ist, die sich für die Rechte der Gefangenen in Palma stark macht.

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In der Vergangenheit habe es bereits Untersuchungen gegeben, bei denen 16 Mitarbeiter des Drogenhandels beschuldigt wurden, zwei davon seien erwischt worden, "14 machen weiter", so der Anwalt.

Auch der Ex-Häftling Climent Garau äußerte sich gegenüber Ultima Hora: So gäbe es viele "tote Punkte" in dem Gefängnis, das heißt ganze Bereiche, die nicht videoüberwacht sind. Wie der Durchgangsbereich hinter dem Speisesaal: "Wenn die Türen geschlossen werden, hört man Schreie, dort sind keine Kameras", so Garau.

Erst im März wurden schwere Vorwürfe gegen Mitarbeiter von Palmas Gefängnisverwaltung erhoben: Am Weihnachtsabend 2016 wurde der Gefangene Miguel tot in seiner Zelle aufgefunden. Im Vorfeld hatte ein Mithäftling in mehreren Briefen über den schlechten psychischen und physischen Zustand des 34-jährigen Zellengenossen informiert, die Gefängnisleitung nahm den Fall offensichtlich nicht ernst. Als Todesursache wurde wenig konkret "natürlicher Tod oder Überdosis" festgestellt.