Bei dem schweren Frontalzusammenstoß auf Mallorca, bei dem am Dienstag drei Menschen starben, befindet sich unter den tödlich Verunglückten auch ein Familienvater aus Deutschland. Gemeinsam mit dem 53-Jährigen befanden sich seine Frau (50) und seine Tochter im Auto. Die 11-Jährige erlitt schwerste Verletzung und schwebte nach Angaben der Klinik vom Mittwoch weiter in Lebensgefahr. Ärzte betreuen das Mädchen in der Kinderintensivstation eines Krankenhauses in Palma. Die Mutter war bei dem Unfall in dem Mietwagen ebenfalls schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Bei dem tragischen Unglück war, wie berichtet, ein mit Zement beladener Schwertransporter auf der Landstraße Ma-13, die Inca mit dem Inselnorden verbindet, immer weiter auf die Gegenfahrbahn geraten und dort frontal mit drei Kleinwagen zusammengestoßen. In dem ersten Auto, das in Richtung Palma unterwegs war, kamen die spanische Fahrerin (27) und ein 40 Jahre alter Mann aus Kolumbien ums Leben. Zwei weitere Insassen, eine 34 Jahre alte Frau und ein sechsjähriges Kind, wurden schwer verletzt.
In dem zweiten Auto, das von dem Lastwagen überrollt wurde, befand sich die deutsche Familie. Im dritten Fahrzeug, mit dem der Transporter zusammenstieß, war ein spanisches Ehepaar unterwegs. Beide trugen leichte Verletzungen davon.
Der Fahrer des Schwerlasters erlitt leichte Verletzungen. Ein Alkohol- und Drogentest fiel negativ aus. Der aus Chile in Spanien eingebürgerte Mann wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung dreier Menschen festgenommen und sollte am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Polizei vermutet, dass der Fahrer abgelenkt oder eingeschlafen war. Der Lastwagen war auf der gerade verlaufenden und gut einsehbaren Landstraße allmählich immer weiter auf die Gegenfahrbahn geraten. Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora unter Berufung auf die Sachverständigen der Verkehrspolizei berichtete, hatten am Unfallort weder Bremsspuren des Lastwagens noch abrupte Lenkbewegungen festgestellt werden können.
Der Unfall hatte sich gegen 10.15 Uhr auf der Höhe des Dorfes Sa Pobla ereignet. In jenem Bereich ist die Nordautobahn bereits in eine Landstraße übergegangen. Die wichtige Verkehrsverbindung im Inselnorden war fast drei Stunden gesperrt gewesen. Die Folge waren kilometerlange Staus.
2 Kommentare
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Sehr tragisch. Dass der Fahrer ungebremst und langsam auf die entgegenkommende Fahrspur geriet kann viele Ursachen haben. Bei Unfaellen sollte jedoch die Nutzung von Telefonen grundsaetzlich ueberprueft und dieses Recht auch gesetzlich verankert werden. Sind wegen des Unfalls Mobiltelefone nicht mehr identifizier- oder auffindbar sollten Leitungsverbindung geprueft werden koennen. Ich fahre durchschnittlich 30.000 km p/J und beobachte tagtaeglich gerade den Berufskraftverkehr durch Kommunikation abgelenkt unterwegs.
Schlimme Sache, aber das mit dem "überfahren der Mittellinie" gehört hier leider zur Normalität. Zitat: "Die Polizei vermutet, dass der Fahrer abgelenkt oder eingeschlafen war. " Man sollte nicht vergessen ein vorhandenes Smartphone auf Nutzung zu prüfen.