In Can Picafort soll eine Kläranlage gebaut werden. | Archivfoto
Santa Margalida, Mallorca12.07.17 11:50
Die Gemeinde Santa Margalida will gegen die geplante Kläranlage in Can Picafort vor Gericht ziehen und deren Bau verhindern. Im Rathaus reagiert man damit auf eine Entscheidung aus dem Umweltministerium in Madrid, das den Bau der „Depuradora” zuvor genehmigt hatte. Es sei absurd, ein weiteres Klärwerk zu bauen, wo es in den Nachbargemeinden Alcúdia und Muro jeweils eines gebe, erklärte der Bürgermeister der Gemeinde, Joan Monjo.
6 Kommentare
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Hajo-Hajo's Hinweis auf die deutsche Klärschlammverbrennung ist richtig . Man tut das , damit weniger Phosphat auf die Felder und dadurch in die Flüsse gelangt . Wenn gedüngt werden muss nimmt man eine Priese Phosphat aus Marokko - das enthält allerdings Uran . Über Phosphat im ansonsten gut gereinigten Abwasser der Klärwerke freuen sich die Quallen . Sie vermehren sich dann gut , besuchen in ganzen Schwärmen die Gäste an den Badestränden und statten so - auf ihre eigene Art - ihren Dank ab :-)
Es ist immer die gleiche Leier. Ausgerechnet jene, die andauernd nach Umweltschutz schreien sind dann jene, die ihn verhindern. Wie dumm die obige Argumentation ist, zeigt der Verweis auf die bestehenden Anlage der Nachbargemeinden. Frei nach St. Florian, schickt denen unserer Abwässer. Noch dümmer zu ignorieren, dass ja dann wohl Leitungen dort hin gebaut werden müssen. Und der Gipfel, das gereinigte Wasser soll nicht mehr ins Meer geleitet werden. Wohin denn dann??Richtig ist wie hier schon gesagt, eine Kläranlage ist immer dann zu modernisieren, wenn sie der steigenden Anforderungen der eingeleiteten Klärwässer nicht mehr genügt. Sie werden auch immer giftiger und mit Medikamentrückständen kontaminiert. Der Klärschlamm darf z.B. in DE nicht mehr auf die Felder verbracht werden. Er wird getrocknet und dann verbrannt.
....und : wenn die neue Anlage auch noch eine zusätzliche Stufe zum Entfernen des Phospates bekommt , dann hat Mallorca damit 10000mal mehr Grünes für die Umwelt getan , als mit einer albernen Groß-Solaranlage . Letztere wäre nicht mehr als ein Denkmal für den ( die) dafür verantwortlichen Politiker .
Nudelauge trifft's voll . Eine bestehende , ältere Kläranlage zu erweitern , ist eine sehr fragwürdige Sache . Einerseits ist fraglich , ob das technisch überhaupt sinnvoll machbar ist , andererseits müsste die Anlage dafür zeitweise ausser Betrieb genommen werden . Moderne Anlagen decken über die Faulgasgewinnung und Klärschlammverbrennung ca. ein Drittel ihres eigenen Energiebedarfes und haben in Form des hochgereinigten Abwassers ein Verkaufsprodukt für die Landbewässerung . Beides hilft , die Betriebskosten niederigstmöglich zu halten .
Es wird Gründe haben, warum eine neue Kläranlage errichtet werden soll. Diese werden aufgrund der bekannten Belastungseinheiten dimensioniert und errichtet. Wenn diese Reinigungskapazität überschritten wird, muss die Kläranlage entweder an den Stand der Technik angepasst erweitert oder eine neue Kläranlage errichtet werden.
Wenn (!) eine Kläranlage richtig ausgelegt wurde und sachgemäss betrieben wird , entspricht das abgegebene Wasser unserer Güteklasse A der Oberflächengewässer . Sogar der Flusskrebs lebt darin - und gerade der ist bei Verschmutzungen sehr schnell beleidigt . Was spricht also gegen eine neue , zeitgemäss gebaute Anlage ?