Der Höhlentaucher Xisco Gràcia wird in Sicherheit gebracht. | Alejandro Sepúlveda

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Alle sprechen vom Wunder der Cala Romàntica: Zweieinhalb Tage war Mallorcas bekannter Höhlentaucher Xisco Gràcia in der Meereshöhle Sa Piqueta im Inselosten verschollen gewesen. Nach 60 Stunden in der Dunkelheit konnte der 54-Jährige am Montagabend kurz vor Mitternacht von den Suchmannschaften wohlbehalten ins Freie gebracht worden.

Der Höhlenforscher war bereits gegen 17.30 Uhr von einem der Polizeitaucher, die nach ihm suchten, in einer natürlichen Luftkammer der Höhle entdeckt worden. Dennoch dauerte es noch Stunden, bis Xisco Gràcia wieder ins Freie geschafft werden konnte. Denn vom Höhleneingang bis zu seiner Position dauerte jeder Tauchgang 75 Minuten. Hinzu kam, dass gefüllte Luftflaschen bis zu ihm gebracht werden mussten, um ihn danach an die Oberfläche schaffen zu können.

Am Höhlenausgang musste Xisco Gràcia eine weitere halbe Stunde verweilen, damit sich seine Augen an das Licht der Suchscheinwerfer gewöhnen konnten. Anschließend wurde er zur Untersuchung ins Krankenhaus Son Espases gefahren. Der Höhlenforscher konnte sich die erste halbe Stunde nicht klar artikulieren und wirkte leicht desorientiert, gleichwohl aber guter Dinge, wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Dienstag berichtete.

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Xisco Gràcia war am Samstag mit einem Kameraden in die Höhle vorgedrungen. Offenbar verirrten sich die beiden, dabei ging dem Höhlenforscher die Luft in der Tauchflasche zur Neige. Er beschloss, in einer natürlichen Luftkammer zu bleiben, damit sein Kamerad zurück ins Freie gelangen und Hilfe holen konnte. 

Die Luftkammer in der Höhle ist den Angaben zufolge auf zwei Ebenen zirka 30 Meter lang. Dort fand sich auch Süßwasser, das Xisco Gràcia das Leben rettete. Sein hochwertiger Neoprenanzug verhinderte das Auskühlen des Körpers. Die größte Sorge des Höhlenforschers war, dass sein Kamerad es nicht zurück ins Freie geschafft haben könnte. Das hätte dann die Suchaktion vermutlich weiter verzögert. Wie Gràcia den Rettungsmannschaften schließlich sagte, hatte er den Eindruck, sich insgesamt fünf Tage in der Höhle aufgehalten zu haben.

Viele Angehörige und Kollegen hatten fieberhaft auf Nachrichten gewartet. Die Familie musste zum Teil psychologisch betreut werden. Xisco Gràcia hat jüngst seine Doktorarbeit über mallorquinische Höhlen veröffentlicht. Der Biologielehrer ist seit 20 Jahren an einer Schule in Llucmajor beschäftigt. Seine Kollegen wechselten sich rund um die Uhr ab, einer von ihnen war stets im Lagezentrum der Suchmannschaften anwesend.

Ein Freund sagte erleichtert: "Xisco ist durch die Rettung wiedergeboren worden. Und mit ihm auch wir ein bisschen."