"Psychose in Palma": Der Unfall auf der Titelseite der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.

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"Die Menschen bekamen einen Riesenschreck, als das Auto mit hoher Geschwindigkeit auf den Bürgersteig raste und mehrere Fußgänger mit sich riss. Im ersten Moment dachten wir, das ist ein Attentat, so wie sie sich auch in Nizza und Berlin ereignet hatten", zitiert die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Folgetag des schweren Verkehrsunfalls in Palma Augenzeugen. Am Samstagmorgen war ein Führerscheinneuling mit seinem Wagen der Marke Seat Toledo auf der Hauptverkehrsstraße Avenida Alejandro Rosselló von der Fahrbahn geraten und bei einer Bushaltestelle in eine Menschenmenge gerast.

Der Unfall hatte sofort panikartige Reaktionen ausgelöst; Ultima Hora verwendet auf ihrer Titelseite sogar den Begriff "Psychose". Die zentrale Verkehrsader in Palma de Mallorca war zum Zeitpunkt des Unglücks belebt mit Menschen und Autos. Die Unfallopfer, zwei ältere Ehepaare aus der nordwestspanischen Region Galicien, waren kurz zuvor einem Bus entstiegen und studierten gerade einen Stadtplan, als sie von dem Wagen des Fahranfängers erfasst wurden. Der 21 Jahre alte Marokkaner besaß den Führerschein erst seit zwei Monaten.

Die vier spanischen Touristen im Seniorenalter wurden durch den Aufprall mehrere Meter fortgeschleudert. Der Wagen erfasste zudem einen 20 Jahre alten Palmesaner. Er erlitt einen Oberschenkelbruch, auch die Beinschlagader wurde verletzt. Insgesamt waren durch den Unfall ein sehr Schwerverletzter, zwei Schwerverletzte und zwei weniger Schwerverletzte zu beklagen, berichtete Ultima Hora in der Sonntagsausgabe.

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Erst als erkannt wurde, dass der Unfallverursacher sich nicht von der Unglücksstelle entfernte und sich auch nicht anderweitig auffällig verhielt, war für die herbeigeeilten Polizeibeamten nach und nach ersichtlich, dass es sich bei dem Vorfall nicht um einen terroristischen Anschlag handeln würde. Der Unglücksfahrer lebt seit 15 Jahren in Palma. Er ist bisher bei der Polizei nicht aktenkundig gewesen.

Zum Zeitpunkt des Unfalls sei die Straße den Berichten zufolge nach einem kurzen Regenschauer nass gewesen. Nicht ausgeschlossen wurde zudem, dass der Straßenbelag aufgrund der jüngsten Osterprozessionen möglicherweise von Kerzenwachs verunreinigt gewesen sein könnte.

Der Fahranfänger, der auf den Avenidas "mit einiger Geschwindigkeit" in Richtung Plaza España unterwegs war, verlor in einem Moment die Kontrolle über den Wagen, geriet ins Schleudern und rutschte über den Bordstein auf den Fußweg. Nach dem Zusammenprall mit den fünf Unfallopfern stieß der Wagen gegen die Außenwand einer dortigen Bankfiliale.

In den ersten Medienberichten hatte es geheißen, der Fahrer sei wegen Körperverletzung und Gefährdung der Verkehrssicherheit festgenommen worden. Später widersprach die Lokalpolizei dieser Darstellung. Der Mann sei festgehalten worden, bis die Ergebnisse der Alkohol- und Drogentests vorlagen. Beide fielen negatiiv auf. Anschließend wurde der Mann auf freien Fuß gesetzt.