"Sentencia histórica", auf Deutsch, historisches Urteil – mit dieser Schlagzeile hat die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora an diesem Freitag das für 12 Uhr Mittag erwartete Urteil im Korruptionsprozess gegen Prinzessin Cristina und 16 weitere Mitangeklagte angekündigt. Mit dem Richterspruch wird ein Gerichtsverfahren enden, beim dem erstmals eine Tochter und Schwester der spanischen Könige Juan Carlos und Felipe auf einer Anklagebank Platz nehmen musste.
In dem Verfahren ging es um die vermeintlich gemeinnützige Stiftung Nóos von Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarin und dessen Ex-Geschäftspartner Diego Torres. Die beiden sollen auf betrügerische Art und Weise die Nähe zum Königshaus ausgenutzt haben, um von öffentlichen Stellen teure aber nutzlose Aufträge für Beratungsdienstleistungen, Kongresse und Sportveranstaltungen zu ergattern, die teilweise gar nicht stattfanden.
Infantin Cristina wird von der Nebenklage Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen. Allerdings fordert die Staatsanwaltschaft einen Freispruch für sie. Urdangarin muss jedoch mit bis zu 19,5 Jahren Haft rechnen, sein mutmaßlicher Komplize Diego Torres mit 16,5 Jahren.
Wie Ultima Hora berichtet, werden die Angeklagten nicht persönlich auf Mallorca erscheinen. Die etwa tausend Seiten umfassende Urteilsschrift wird durch ihre Anwälte entgegengenommen.
Die Ermittlungen zum Korruptionsfall Nóos waren von Richter José Castro im Jahre 2010 begonnen worden. Das Gerichtsverfahren war im Januar 2015 eröffnet worden und endete nach 240 Verhandlungstagen am 22. Juni 2016. Seitdem hatte die Vorsitzende Richterin Samantha Romero an der schriftlichen Ausarbeitung des Urteil gearbeitet, das nun an diesem 17. Februar verkündet wird. (as/mic)
Mehr Aufnahmen zur Geschichte des Nóos-Prozesses finden Sie in unserer MM-Fotostrecke (siehe unten)!
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