Aufnahme von Hütchenspielern an der Playa de Palma auf Mallorca aus dem Jahr 2010. | Foto: UH

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Game over für die Hütchenspieler: Jahrelang sollen sie vor allem deutsche Touristen an der Playa de Palma betrogen und bedroht haben, jetzt kommen sie vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert zusammengerechnet 39 Jahre Haft für zehn Rumänen und einen Deutschen.

Wie lange die Bande ihr Unwesen auf Mallorca trieb, ist nicht klar, bekannt sind jedoch mehrere Fälle aus der Zeit vor Juni 2012. Immer wieder sollen die Gauner rund um die Playa de Palma gezielt Touristen zu der Teilnahme am Hütchenspiel motiviert haben. Jeder der Männer hatte dabei seine feste Aufgabe. So habe der Deutsche im Bunde häufig vorgegeben, selbst Tourist zu sein, um Landsleute zum Spielen zu bewegen, einige seiner Verbündeten hielten nach der Polizei Ausschau, andere widmeten sich dem eigentlichen Spiel.

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Gewinnen konnten die Opfer grundsätzlich nicht. Meist wurden sie bereits beim Einkassieren des Wetteinsatzes betrogen, oft soll es auch zu verbalen und handgreiflichen Bedrohungen gekommen sein, wenn ein Tourist auf der Rückzahlung seines Einsatzes oder auf Auszahlung des Preisgeldes bestand. So soll ein deutscher Urlauber beispielsweise das Treiben über längere Zeit beobachtet und dann 170 Euro Einsatz gezahlt haben. Als er mit seinem Tipp erfolgreich war, bedrohten ihn die „Trileros” so lange, bis er schließlich vom Ort des Geschehens floh.

Der Prozess ist nicht der erste gegen Hütchenspieler an der Playa de Palma. Erst im vergangenen Sommer waren sechs Mitglieder des Bustamente-Clans im Gefängnis gelandet. Die Familie soll seit 1973 systematisch Urlauber betrogen haben, die Staatsanwaltschaft fordert 18 Jahre Haft. Bisher wurde nur ein Platzverbot gegen die Gauner ausgesprochen. (somo)