Das Archivfoto zeigt Lokalpolizisten bei einem nächtlichen Einsatz an der Playa de Palma. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Neue Details vom Polizeiskandal an der Playa de Palma: Ein hochrangiger Ordnungshüter steht im Verdacht, für einen befreundeten Gastronomen ein gefälliges Gutachten erstellt zu haben. Kurios: Das Prozedere betraf einen Springbrunnen in erster Meereslinie inmitten der neuralgischen Partyzone der sogenannten Ballermann-Meile.

Der Hintergrund: Der Betreiber eines Cafés wollte bei dem Brunnen Tische und Stühle im Freien aufstellen. Das wurde ihm von den Ordnungsbehörden untersagt, weil offenbar nicht genug Freiraum vorhanden war. Aus diesem Grund verkaufte der Inhaber schließlich den für ihn unretablen Betrieb, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Dienstag.

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Danach soll der Polizeibeamte ein Gutachten erstellt haben, in dem der Brunnen als Sicherheitsrisiko für die Ordnungskräfte bezeichnet wurde. Daraufhin wurde der Brunnen beseitigt. Die Stadt gewährte dann dem neuen Betreiber eine größere Freiluftterrasse, die zu  entsprechend mehr Geschäftseinnahmen führte.

Das ist nur einer der vielen Einzelfälle, die derzeit von der Justiz unter die Lupe genommen werden. Ermittlungsrichter Manuel Penalva und sein Team werten Festplatten von Computern aus, die in der Hauptwache der Lokalpolizei beschlagnahmt worden waren, als im Januar 2015 der Polizeiskandal publik wurde. Dabei prüfen die Ermittler den Verlauf von Ordnungsanzeigen und deren Ergebnisse.

Die Ermittlungen unterstehen weiterhin der Geheimhaltung. Sie soll aber in naher Zukunft aufgehoben werden. Wie Ultima Hora erfuhr, haben die Ermittler die Vorwürfe in drei Bereiche unterteilt: Der erste betrifft Gastronomen, die im Verdacht stehen, die Polizei bestochen zu haben. Der zweite umfasst Polizisten unter Korruptionsverdacht, der dritte willfährige Beamte und Mitarbeiter in den städtischen Behörden wie etwa dem Ordnungsamt.